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Alt 01.09.2007, 21:16
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo Evi,
mit 3 cm war der Tumor "schön klein", wie ich zu sagen pflege.
Meiner war vor 7 Jahren 8 - 10 cm groß, das bedeutete, er hatte mindestens das 20fache Volumen gegenüber Eurem. Damals war ich auch 64.
Wenn die Niere erhalten werden kann, ist as ein Vorteil, weil der Rest ja weiterhin seine Aufgabe erfüllt.
Mein Niere-Tumor-Komplex wurde damals zusammen mit Nebenniere und Milz entfernt. Dadurch habe ich aber keine Nachteile, denn die rechte Niere schafft ihre Aufgabe auch prima alleine.

Ob der Tumor bösartig war, wird sich endgültig erst durch die Gewebeuntersuchung herausstellen. Dazu wird der Tumor in ein Histologisches Labor (auch Pathologie genannt) geschickt. Kleinere Krankenhäuser besitzen so etwas nicht immer, größere haben das Labor im Hause.

Die Wahrscheinlichkeit, daß der Tumor schon "gestreut", also Metastasen gebildet hat, ist bei diesem Tumor nicht sehr groß, aber ausgeschlossen ist es nicht. Der operierende Arzt sieht das bei der Operation jedenfalls nicht, denn Metastasen sind ja ganz wo anders im Körper.
Um das aber zu ergründen, sind noch einige Untersuchungen nötig. Man spricht von "bildgebenden" Verfahren, also Abbidungen des Körperinneren.
1. Lungen-CT,
2. Knochen-Szintigramm,
3. Schädel-MRT.
Da gebe ich Schappenei recht.
Aber nicht jeder Arzt weiß das, nicht jeder Arzt glaubt das.
Falls Euer Arzt diese Untersuchungen nicht machen (lassen) will, geht mit allen Unterlagen zu einem anderen oder in ein großes Krankenhaus.

Fieber sollte eigentlich nicht sein. Da muß man im Krankenhaus unbedingt nachsehen, woher das kommt. Ist die Op.-Wunde in Ordnung? Verheilt sie gut?
Der Krankenhausaufenthalt ist meistens 8 - 10 Tage, wenn alles normal verläuft.
Eine Reha (AHB, Anschlußheilbehandlung) muß nicht sein, sie darf aber sein. Sie soll den Patienten schneller wieder "auf die Beine" bringen.

Wenn Ihr das Ergebnis des Hist. Labors habt, kann damit allein überhaupt nichts über eine eventuelle weitere Therapie gesagt werden.
Prophylaktische Chemo- oder Strahlentheraoie sind Unfug, weil sie beim Nierenzellkarzinom praktisch unwirsam sind.
Erst wenn Metastasen gefunden wurden, kann man sich über das weitere Vorgehen Gedanken machen. Metastasen des NZK wachsen in der Regel eher langsam.
Ein Tumor, der weg ist, bildet keine Metastasen mehr.
Wenn aber trotzdem noch nach Jahren Metastasen gefunden werden sollten, dann hat er die schon vor der Operation produziert.

Lebenslange Kontrollen sind nötig, anfangs etwa vierteljährlich, später halbjährlich und schließlich jährlich. Das ist üblich.
Das wichtigste dabei ist das Stamm-CT (Lunge und Bauch).

Liebe Grüße und alles Gute
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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