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Alt 03.09.2007, 14:36
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monkeponke monkeponke ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Liebe Brigitte,

ist alles schon geschehen. Ich habe eine tolle Therapeutin, mache Autogenes Training...etc..

Aber der ein gewisser Grad an Frustation ist einfach in mir. Denn es läuft alles einfach so weiter, die Zeit bleibt nicht stehen und ich komme einfach nicht mehr mit. Natürlich weiß ich, dass ich lernen muss, mich und meine Lage zu aktzeptieren, aber ich denke es wäre leichter, wenn es die Familie auch tun würde und wenn sie mich darin unterstüzten würden, anstatt noch ausnutzen, indem sie einfach vergessen, dass ich vielleicht normal aussehe, aber nicht mehr der Fels in der Brandung bin.
Ich habe schon soviele Ansätze gemacht meiner Familie klar zu machen, dass jetzt einiges anders laufen muss, aber sie hören mich nicht....!!

Meine Schwester, ganztags Hausfrau, kommt ständig und beklagt sich über ihre wenige Freizeit und will ständig von mir wissen, an welchen Wochentages ich ihren Kleinen Sohn (1 Jahr) nehme, damit sie sich mal entspannen kann. Mein Bruder will sich ständig mit seiner Frau zum Essen bei mir einladen, anstatt mich einzuladen. Mein Vater will ständig irgendwelche entfernten Verwandten bei mir unterbringen, die ich dann beköstigen soll.
Alles soll für sie so sein wie früher, Monja die nie nein sagt.
Wenn ich jetzt nein, sage, dann hören sie es gar nicht und reden einfach weiter und wundern sich, wenn ich dann nicht bereit bin, dass zu tun, was sie erwarten.

Klar, kann ich sie nicht ändern, aber es verletzt mich, dass gibt mir das Gefühl, dass sie gar nicht registrieren, was mit mir los ist.
Ich denke, dass ich schon genug verdauen muss. Krebs hat mich verändert und damit muss ich erst einmal klar kommen..... ! Ich denke manchmal, dass nur wer Krebs hat, sich hineinfühlen kann, wie schwer der Alltag sein kann oder man ihn sich macht.
Um den meisten Verletzungen aus dem Weg zu gehen, tu ich halt nach Außen so, als wäre alles o.k.!
Ich finde es einfach tierisch verletzend, wenn meine Schwester mir vorwirft egoistisch zu sein, wenn ich nicht dreimal die Woche ihre Sohn nehmen will. Ich habe dazu einfach keine Kraft mehr.
Jetzt wo ich nicht mehr arbeiten kann, meint sie, dass ich ja nichts zu tun habe, dass ich zwei Kinder habe, einen alten Bauernhof, den ich selbst renovieren muss und einen Garten so groß wie zwei Fußballfelder, dass sieht sie nicht.

Monja
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