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Alt 10.09.2007, 16:46
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monkeponke monkeponke ist offline
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Registriert seit: 10.09.2006
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Hallo Stefan,

ich gebe dir voll und ganz recht. Jetzt wo ich hier alleine vor meinem Laptop sitze und in Ruhe alle Sätze auf wirken lassen kann. Ist alles ganz einfach und ganz logisch.

Die Umsetzung ist mein größtes Problem, vorallem zu erkennen, wann so ein Emotionsvampir seine Zähne nach mir ausstrecken will. Es ist einfach nicht leicht aus der eigenen Haut zu kommen und noch schwerer ist es seinen eigenen Traum bzw. innerlichen Wunsch aufzugeben...den nach Harmonie....!
Ich kapiere jetzt erst ganz langsam, dass nur weil ich alles für meine Familie tue, dass noch lange nicht bedeutet, dass sie die gleichen Ziele und Wünsche haben, ...ja ich bezweifle sogar, dass sie überhaupt bemerken, was ich alles für sie aufgebe....!

Jedoch mache ich da jetzt niemanden meiner Familie einen Vorwurf. Es stimmt schon, dass sie sich nur ändern können, wenn ich mich ändere.

Ich wünschte nur, dass ich diesen Konflikt ohne eine so schlimme Erkrankung durchmachen könnte. Ich fühle mich oft so wehrlos und schwach und hätte einfach gerne ein Happy end, wie im Fernsehen....( ).

Dafür ist ja dieses Forum da, wenn ich mal wieder nicht ein noch aus weiß und auch mit mir selber nicht weiter weiß, dann kann ich hier meine Gedanken äußern und manchmal wird mir beim späteren Lesen dann selber klar, wo ich mich selber blockiere.
Jetzt bin ich schon 39 Jahre und immer noch nicht habe den Umgang mit den lieben Mitmenschen durchschaut. Ich gehe immer davon aus, dass alles so sind wie ich! Dass ist mein größter Fehler.

Was du über Euren Bauernhof sagst, ist natürlich auch wahr, er ist auch Ruhepol, nur ist es bei mir so, dass ich meinen ...sagen wir mal ...natürlichen Rythmus habe, wann welche Arbeit zu erledigen ist, damit hier nicht alles im Kaos versinkt. Ich lerne gerade, dass ich nicht mehr für andere stark sein kann und auch nicht mehr meinem Mann die Handwerker sparen kann oder gar einen Landschaftgärtner. Ich muss umlernen und deligieren lernen.

Doch oft ist es so, dass ich immer noch hoffe, dass es Krebs gar nicht bei mir gibt und ich einfach wieder die Familienglucke sein kann.

Ich denke mein Körper will mir mit dem Krebs die nötige Ruhe aufzwingen, um einfach mal meine ganze Aufmerksamkeit auf mich zu legen! Dass werde ich tun.
Ich habe meinen Arzt geschrieben und meine Angst mitgeteilt. Ich darf nächste Woche Mittwoch ohne Überweisungschein zu ihm die Brustsprechstunde kommen und er wird stanzen in meinen vier neuen Knoten.
Ich bin ganz ruhig und glaube fest, daran dass alles gut ausgehen wird.

Ich finde es übriges ganz toll und bewundernswert, wie du dich mit deiner Frau, dem Krebs und eurer Beziehung auseinandersetzt.
Ich wünschte es gäbe mehr so interessiere und einfühlsame Menschen.

Tschau Monkeponke
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