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Alt 11.09.2007, 15:21
Tristanne Tristanne ist offline
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Standard AW: Mami - jetzt bist Du frei

Hallo liebe Linde,

vielen Dank für Deine Antwort.

Meine Mutter sollte über knapp 2 Wochen täglich Bestrahlungen bekommen. Bei meiner Mutter waren das nur noch palliative Bestrahlungen. Mir wurde von der Stationsärztin zwischen Tür und Angel an den Kopf geworfen: "Ihre Mutter hat den ganzen Kopf voll von Metastasen. Jederzeit kann sie krampfen und Sie werden sich furchtbar erschrecken. Der Kopf muß sofort bestahlt werden. Lebensverlängernd ist das aber auch nicht mehr..". Das vergesse ich niemals. Ich hatte solche Angst. Ich halte fest, daß meine Mutter NICHT EIN EINZIGES MAL gekrampft hat.
Glücklicherweise lag meine Mutter vor der Verlegung auf die Onkologie ein paar Wochen auf der Orthopädie, wo man sich rührend und liebevoll um sie gekümmert hatte, auf der Onkologie, gerade dort kommt es darauf an, habe ich diese Menschlichkeit und Fürsorge leider vermißt.Entschuldige, das kommt immer wieder hoch.
Aber zu Deiner Frage:
Die Radioonkologin sagte uns, meine Mutter bekäme die Höchststrahlendosis von soundsoviel Gray "Gy" in der kürzmöglichsten Zeit. Und das wäre alles, was man noch machen könne. Leider weiß ich die Strahlendosis nicht mehr genau. Ich denke aber, daß man die Bestrahlungen auf jeden Fall auch anders dosieren kann (dann über längere Zeit) vor allem, wenn der Zustand nicht so dramatisch ist. Sprecht am besten mit den Ärzten über die Dosierung.
Meine Mutter hatte nach den ersten paar Bestrahlungen extreme Kopfschmerzen mit Druck im Kopf und Übelkeit. Und Halsschmerzen. Und ein paar Hautrötungen auf der Kopfhaut und im Gesicht (durch diese Maske, die ihr bei der Bestrahlung aufgesetzt wurde)
Laut der Stationsärztin waren die Hirnmetastasen bzw. die Ödeme (Wasseransammlungen), die sich um die Metastasen bilden, die Ursache für den Druck im Kopf. (Im radiologischen Bericht war nur von einem deutlich abgrenzbarem Begleitödem zu lesen und vorher hatte Mami SOLCHE Kopfschmerzen nicht). Bzw. der niedrige Kaliumwert sollte Schuld gewesen sein. Das kam natürlich noch dazu.
Übrigens hat meine Mutter nach den Bestrahlungen immer gern Cola getrunken. Und ihre Bettnachbarin, die an einem Hirntumor litt und ebenfalls bestrahlt wurde, auch. Ich habe für beide immer Cola geholt. Das war wirklich zum Schmunzeln. Salbeitee (weil ja der Hals wund war, war er 1. Wahl) wurde von beiden verteufelt, und frische Säfte brannten ja im Hals.

Liebe Grüße und weiterhin ganz viel Kraft und eine dicke Umarmung!!!
Tristanne
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