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Alt 13.09.2007, 22:26
kerstin333 kerstin333 ist offline
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Standard Letzten Mittwoch ist meine Mama gestorben

Hallo,
habe auch schon öfters mal ins Forum unter Darmkrebs geschrieben. Meine Mutter ist mit 57 Jahren, 4 Tage vor Ihrem Geburtstag im Krankenhaus gestorben. 3 Jahre lang hatte Sie jetzt Darmkrebs mit Leber und Lungenmetastasen. Es war ein auf und ab, am Anfang hatten wir noch Hoffnung, da die Chemos anschlugen und auch die Lebermetastasen wegoperiert werden konnten, aber leider wurde meine Mutter mit jeder Chemo schwächer und die Nebenwirkungen immer größer. Jetzt im letzten 1/2 Jahr hatte sie Metastasen in der Lungen bekommen und nach jeder Chemo und CT waren die Tumore wieder gewachsen und mehr geworden. Vor kurzem hatte sie noch einen schweren Virus und war ca. 3 Wochen im Krankenhaus, da ging es ihr noch einigermassen gut. Sie wurde danach entlassen und musste nach nicht einmal einer Woche wieder ins Krankenhaus wegen starker Schmerzen. Da war sie nun 4 Wochen und es ging rapide bergab.Vorletzten Freitag war ich noch bei ihr im Krankenhaus und sie hat ganz normal mit mir gesprochen, als ich 1 Stunde später wieder zuhause war, wurde ich angerufen,dass meine Mutter im Sterben liege. Ich konnte es kaum fassen, da ja vorher nichts daraufhin deutete. Dann bin ich 6 Tage lang jeden Tag im Krankenhaus gewesen und war an ihrem Bett gesessen. Sie konnte plötzlich nicht mehr sprechen und hat nur noch geschlafen, ab und zu hat sie mal die Augen aufgeschlagen, aber dann gleich wieder weitergeschlafen. Ich weiß nicht, ob sie das noch mitbekommen hat, dass ich da war. Dann hatte sie immer so gestöhnt, wie wenn sie Schmerzen hätte. Die Schwester sagte jedoch,dass sie starke Schmerzmittel bekommen würde und nichts spüren würde, aber ich war mir da nicht so sicher. Es war einfach furchtbar 6 Tage lang einen Menschen beim Sterben zusehen zu müssen und ihn so leiden zu sehen. Manchmal habe ich mir insgeheim gewünscht, dass es vorbei sein soll, damit sie nicht mehr leiden muss. Ich wäre manchmal bald wahnsinnig geworden und konnte nur noch weinen, aber das Schlimmste war auch, dass sie nichts mehr sagen konnte. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich nicht richtig von Ihr verabschieden konnte. Sie hatte auch immer furchtbare Angst vorm Tod, wir konnten deshalb auch vorher nie darüber reden. Am Mittwoch ist sie dann gestorben, ausgerechnet da, wo ich nicht bei Ihr war. Es ist für mich sehr schlimm, da meine Mutter noch so jung war, wir haben sehr viel zusammen unternommen und ich werde sie furchtbar vermissen. Gestern musste ich ihre Krankenhaustasche auspacken, es war so schlimm für mich, ich kann es einfach noch nicht glauben,dass sie nicht mehr da ist und ich weiß auch nicht, wie lange ich brauche, bis ich darüber hinweg bin. Leider habe ich auch keinen Vater mehr, der ist vor 17 Jahren bereits gestorben. Man kommt sich so alleine vor. Es ist einfach niemand mehr da, mit dem man über alles reden kann etc.
Es ist so traurig, wenn man andere Familien sieht, wo alle noch da sind und man steht plötzlich so alleine da.
Viele Grüsse
Kerstin
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