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Alt 14.10.2007, 18:05
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Liebe Mosi, lieber Yingarna,

ich danke Euch ganz herzlich für Eure ausführlichen Antworten! Vor allem freue ich mich, daß Du, Yingarna, hier den ersten Beitrag aus der Partnersicht geschrieben hast. Vielleicht lassen sich davon noch weitere Männer ermutigen, zu erzählen, wie sie mit der Erkrankung ihrer Partnerin umgehen und was ihnen dabei hilft.

Daß Eure beiden Beiträge hier an einem Tag hineinander erschienen, fand ich sehr interessant. Denn einerseits erfährt man von Euch beiden, wie sehr Ihr alles rund um die Krankheit gemeinsam in Angriff genommen habt. Andererseits scheint Mosis Mann vor allem Ablenkung von der Krankheit gutzutun, während Dir, lieber Yingarna, die Auseinandersetzung damit hilft.

Ich habe bisher den Eindruck, daß es meinem Mann eher so geht wie Mosis Mann. Er hat glücklicherweise einen sehr guten Freund, mit dem er immer reden und viel unternehmen kann. Es tut ihm gut, einfach mal hier rauszukommen und die Krankheit hinter sich lassen zu können. Aber auch Du, Yingarna, schreibst ja, daß Du Deinen "Auslauf" brauchst. Das kann ich sehr gut verstehen...

Bisher habe ich in diesem Thead überall gelesen, daß die Partner ihre Frauen zu allen wichtigen Terminen begleitet haben, z.T. auch die Krankenzimmer mit ihnen geteilt haben. Bei uns hat sich das ganz anders ergeben. Allein dadurch, daß unsere Kleine noch nicht mal ganz 1 Jahr alt ist, mußte mein Mann sich viel um die Kinder kümmern. Außerdem habe ich aufgrund meiner "medizinischen Vorbildung" auch eine andere Art, Arztgespräche zu führen als er. Jedenfalls bin ich bisher überall alleine hingegangen.

Nun, da wir eine so wunderbare Familienpflegerin haben, die sich viel um die Kinder kümmert, würde sich die Möglichkeit ergeben, daß mein Mann etwa bei der Chemo dabeisein könnte. Aber ich glaube inzwischen, daß ich besser damit zurechtkomme, wenn ich meine Visualierungsübungen machen, mich konzentrieren kann und möglichst "in Ruhe gelassen" werde.

Ich denke, daß ich es meinem Mann dadurch nicht gerade leicht mache: sicherlich geht es einem besser, wenn man dem anderen aktiv helfen kann, wenn man anwesend sein kann. Ich hoffe, ich verlange nicht zuviel von ihm, wenn ich ihn bitte, mit durch gute Gedanken aus der Ferne zu helfen. Ich habe natürlich mit ihm darüber gesprochen und ihm meine Gefühle zu erklären versucht. Aber ob er dauerhaft damit zurechtkommen wird? Ich hoffe es natürlich!

Seid alle ganz herzlich gegrüßt von
Eurer Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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