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Alt 15.10.2007, 07:52
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Und auf einmal ist sie da - die Trauer

Liebe Bettina,



tja, im Grübeln bin ich Weltmeister.

Ich versuche irgendwie, mich selbst zu analysieren, weil ich mich so einfach nicht kenne. Aber vielleicht ist es das, was ich während der Krankheit meiner Mum gelernt habe - auch auf mich zu schauen? Eben weil ich mich kenne. Und so kenne ich mich nicht - der Zug ist neu an mir. Ich war immer für andere da - ich hab da so ein Helfersyndrom.

Ich konnte nie NEIN sagen - auf einmal ging es, weil mein Helfersyndrom mich während der Krankheit meiner Mutter in den Ruin getrieben hätte. Es war eben kein Platz und keine Zeit und vor allem keine Nerven für die Nöte anderer da. Es war aber auch kein Platz für mich und meine Gefühle da.

Das hat mich ziemlich erschrocken, weil ich eigentlich total emotional bin (daher auch mein Schnuckibauchgefühl). Auf einmal geht das ganze mit Vernunft und Verstand ab.

Ist es das, was ich lernen mußte? Keine emotionale Verzweiflung sondern Hirn einschalten? Das vermute ich nämlich fast. Nicht jeder mag emotionale Menschen, da bin ich auch oft angeeckt. Jetzt verkneif ich mir oft, wenn mir was nicht passt, den ersten Ärger und überlege erst, ob es das wert ist, dass ich mich aufrege, dass ich spontan meinen Unmut äußere. Und stelle fest: Nein, ist es nicht, ich muß auch mal andere Menschen so nehmen, wie sie sind.

Ich kann mit dem einfach noch nicht umgehen. Deshalb zweifel ich wohl, ob alles normal ist.

Eure Reaktionen zeigen mir auch immer wieder, dass es okay ist. Das ist für mich eine ganz wichtige Rückbestätigung, weil ich unsicher bin.

Dafür danke ich Euch natürlich.

Bettina: Eine Pause im LK-Forum - ich hatte es überlegt, aber mir liegt zuviel am Adenothread - ich kann da nicht pausieren. Das hat für mich so einen Touch: He, ich hab alles hinter mir, jetzt seid Ihr mir egal. Und das ist es eben nicht. Ich fiebere mit den Betroffenen, kann vielleicht auch mal einen Tipp geben.

Meine Therapeutin von vor ein paar Jahren, als ich nach meiner Krankheit Ängste entwickelt habe, hat dasselbe gesagt wie Deine: Mit den Kräften haushalten, auch mal Zeit für einen selbst nehmen.

Wie geht es denn Deinem Mann? Ich hab schon lange nichts mehr darüber gelesen .... magst was schreiben?

LG

Astrid
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