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Alt 23.10.2007, 11:07
Tristanne Tristanne ist offline
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Registriert seit: 28.08.2007
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Standard AW: Mami - jetzt bist Du frei

Liebe Nicole,

zuallererst muß ich Dir (noch)mal sagen, daß Du so ein absolut lieber Mensch bist, Deine Fürsorge und Dein Mitgefühl für mich und für so viele andere, die unser Schicksal hier im Forum teilen finde ich einfach rührend!!
Es ist sehr schön, daß Du mit Deiner Freundin so intensiv sprechen kannst und daß sie teilhat am Tod Deiner Mutter und an Deinem Schmerz.
Ich hätte auch nichts anderes gedacht, als daß es nach 7 Monaten ohne Deine Ma noch genauso schmerzhaft für Dich ist. 7 Monate sind doch gar nichts. Irgendwie ist das sowieso immer blöd, in Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren zu zählen. Mein Hausarzt hat mir die Tage gesagt, fast alle Kulturen hätten ein Trauerjahr, dies wäre deshalb, weil man ca. ein Jahr bräuchte, um etwas "Abstand" zu bekommen. Jetzt mache ich mir aber wiederum Gedanken, daß ich gar keinen Abstand von meiner Mutter will, es macht mir sogar etwas Angst. Ich will nicht darauf hinarbeiten, Abstand zu bekommen. Ich will sie nicht loslassen, denn ich glaube, dann ist die Leere noch größer.
Und natürlich mache ich mir Sorgen, ob das dann noch normal wäre, in einem Jahr vielleicht noch genauso traurig zu sein. Hast Du auch ähnliche Gedanken, was die "Trauerzeit" anbelangt?

Ach Nicole, ich war gestern wieder bei meiner Mutter, und jetzt, wo ihr Grab fertig bepflanzt ist, ist es ein richtiges Grab. (als es noch nicht fertig war, war es noch nicht so endgültig) Das war wieder so ein Schock für mich, das zu realisieren. Ich mag gar nicht daran denken, wie ich mich fühle, den Namen meiner geliebten Mami in Stein gemeißelt zu sehen...

Ich drücke Dich und bedanke mich ganz herzlich bei Dir. Schön zu wissen, daß man hier nicht allein ist.
Gaaaaaaaaaaaanz liebe Grüße und Dir weiterhin viel Kraft,
Tristanne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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