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Alt 07.11.2007, 21:44
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Bianca,

es schmerzt mich zu lesen, dass auch bei Deiner Mama ein derart fortgeschrittener Befund vorliegt. Ich suche Worte des Trostes, aber was, außer dass unsere Mütter wieder gesund werden, könnte Dich und mich trösten?

Deine Mama möchte jetzt ersteinmal ihre Ruhe, dass kann ich sehr gut nachvollziehen. Sie ist enttäuscht, geschwächt, verzweifelt. Auch sie hatte auf eine OP gehofft, die ihr Leben schenkt, nicht nimmt.

Liebe Bianca, Du schreibst von "unverständlichen" Blicken... Auf eine gewisse Art und Weise kämpfen wir alle mit denselben Problemen... Auf eine gewisse Art und Weise ist das beruhigend... Auch mir gibt man oft das Gefühl, dass ich doch übertreibe, nicht loslassen kann, mich nicht dem Unabänderbarem stelle... Ich bin keine Träumerin, die mit geschlossenen Augen in diese Welt läuft... Nein... Aber ich liebe meine Mama und möchte wirklich alles für sie getan haben und nicht ruhen, bis ich das Gefühl habe, nichts mehr tun zu können. Aber diese Erkenntnis bekomme ich wohl erst, wenn sie nicht mehr bei uns ist.

Heute ging es ihr schon wieder etwas besser als gestern. Es tut zwar jeden Tag etwas anderes weh, aber nach dieser OP sollte uns das nicht wundern. Sie bekommt mehrmals am Tag verschiedene Suppen und wenn sie es nicht schafft, wird diese gewärmt und ihr später nochmals angeboten. 2x am Tag kommen 2 Physiotherapeutinnen zu ihr für Gymnastik und Massage. Gestern nachmittag ist sie das 1. Mal mit Hilfe aufgestanden und an so einem "Wägelchen" (rechts und links die Physiotherapeuten) gegangen. Es strengt sie sehr an, aber ohne Fleiß kein Preis... Im Augenblick hat sie noch eine Menge Schläuche an und in ihr, aber die sollen jetzt langsam weg... Möglicherweise wird sie am Freitag/Samstag auf die normale Station verlegt.

Mein Papa fährt morgen 5:00 Uhr zu ihr und ich freue mich, dass die Beiden wieder Händchen halten können.

Liebe Bianca, lass Dich von mir in den Arm nehmen und verzweifle noch nicht.

Unsere Gefühle und Ängste fahren Achterbahn bei Dir, bei mir, bei Gabi, bei Elke, bei Imam und bei so vielen Anderen, deren Namen wir nicht kennen. Es tröstet nicht aber es verbindet.

In meiner Angst, Verzweiflung und meiner manchmal aufkeimenden Hoffnung denke ich nicht nur an meine Mama sondern immer auch an Euch und Eure Familien!

Liebe Grüße Kathleen

Geändert von gitti2002 (07.03.2017 um 23:46 Uhr)
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