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Alt 24.11.2007, 17:42
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo liebe Forenbesucher..............................wahrsch einlich wunderten sich einige von Euch wo ich denn inzwischen abgeblieben bin................Schuld allein an meinem Schweigen war mein Internetanbieter,- der mich zu allem anderen Streß genau 6 Wochen hat hängen lassen,- nichts funktionierte,- kam immer nur sekundenweise in s Net,- bevor die Leitung dann wieder zusammenbrach,- und die haben trotz 8 Störungsmeldungen telefonischer Natur,- die Minute kostet nur 0,99 Cent...(!!!) Nichts,- aber auch Nichts unternommen um mir wieder zu einem funktionstüchtigen Anschluß zu verhelfen.................konnte manchmal einiges hier lesen,- nur nicht antworten,- denn während ich den Text verfasste,- erschien wieder die weiße Seite mit dem Vermerk: "SERVER NOT FOUND".


Sressig.- nervig,- unnötige Extrakosten fürs Telefonieren etc.............aber egal,- nun geht's endlich wieder.

Hab viel an Euch Betroffene und Angehörige gedacht...soviel ist sicher.

Nun zu meinem Papa,.- die Metastasen in der Leber haben sich ja nun nach der Bauchspiegelung im Benjamin-Franklin-Krankenhaus nicht bestätigt,- somit war klar,- Chemotherapie nach der "Magic-Studie"........wie bei "Estellas" Papa.

Nur daß Sie meinem Dad keine Chemopausen einräumen,- er nimmt jetzt dauerhaft seit gestern vor fünf Wochen seine Chemo..............im Urban-Krankenhaus genau gegenüber meiner Wohnung,- keine Uniklinik,- nur ein städtisches Krankenhaus,- der Chef der Onkologie hatte ein ausführliches Vorgespräch mit meinem Dad, -meiner Ma und mir vor 6 Wochen und hat sich wirklich viel Zeit für uns genommen,- mein behandelnder HIV-ARZT ist mit dem Chef befreundet und hat ihn mir wärmstens ans Herz gelegt............mein Vater war eine Woche stationär da,- die ganzen Voruntersuchungen,- also Bestandsaufnahme hatten wir ja vier Wochen lang - incl. ner Woche Klinikpause,- eben in dem anderen Krankenhaus hinter uns gebracht,- so konnten die hier drüben ziemlich schnell beginnen,- nur einige Routinevoruntersuchungen und dann gings los,- eben einen Tag lang Cisplatin und Epurimicin...hieß das so????........dazwischen viele Spülungslösungen und viel trinken muß er,- das Rauchen hat er innerhalb dreier Tage aufgehört,- weil der Professor ihm empfohlen hat es zu lassen,- mein Vater hat eh ein verdammt erhöhtes Risiko wegen seinem Herzinfarkt in 2001 und hat verstanden worum es geht........................schlauer,-starker Papa,- an dem Punkt bin ich immer noch total inkonsequent,- kann es einfach nicht sein lassen............wäre für meine Gesundheit auf jeden Fall auch viel besser,- aber gut.

Die ersten Tage nach dem Cisplatin gab's dann dieses Fluor-5....usw......erst stationär über einen Perfusor den er mit sich rumtragen konnte,- dann hat man ihn nach ner knappen Woche mit so einer "Portpumpe" nach Hause entlassen,- immer Montags und Freitags muß er diese "Ballpumpe" gegen eine frisch aufgefüllte tauschen lassen und geht alle 22 Tage wieder für einen Tag stationär ins Krankenhaus um sein Cisplatin und Co. dort zu bekommen.


Er verträgt das alles ganz supergut bis jetzt,- es ist ihm nicht schlecht,- oder andere bekannte Nebenwirkungen bis auf Dauerschlappheit ,- also Energiemangel und inwzischen ziemlich derben Haarverlust kommt er viel besser klar als ich befürchtet hatte.

Er ist im Moment total entspannt,- albert rum, -oft wie ein großes Kind,- total affig,- nicht depressiv wie noch vor einigen Wochen,- als hätte er den ersten Riesenschock nach Diagnosestellung inzwischen weitgehend überwunden.

Er beschwert sich nicht mehr über das Gefühl,- daß die Ärzte ihn in der Mangel haben,- steht nach Außen vor allen Bekannten völlig zu sich und seiner Krankheit,- am Anfang war ihm das eher nicht angenehm,- wenn man ihn auf den Krebs ansprach,- inzwischen ist er dankbar,- ist es sein Thema geworden.

Ich bin mächtig stolz und froh,- daß er sich einfach nicht hängen läßt- obwohl ihm körperlich sicher den ganzen Tag lang nach ausruhen und liegen wäre,- nein er lebt den Rhytmus seiner Ehe weiter,- gemieinsames Frühstück,- gemeinsamer Alltag, nur ist er eben einfach körperlich nicht wirklich aktiv,- muß er ja auch nicht,- mein Bruder tut sehr viel im Garten und Haus meines Vaters um ihn weitgehend zu entlasten,- meine Mutter zieht ihre Dinger durch ,- wie eh und jeh,..................und mein Vater hat das Hadern mit seinem Schicksal aufgehört.........................läßt alles auf sich zukommen.

Zu Weihnachten soll es dann einige Wochen Chemopause geben,- sie geben ihm wegen dem Infarkt den er hatte eine schwächere Dosierung des ganzen Giftes,- um das Herz nicht zu sehr zu strapazieren,- deswegen wohl keine Therpiepausen,- wie sonst bei der Magic-Studie.

Kurz vor Weihnachten ist die 9 Wochen Chemo dann endlich vorbei und drückt uns die Daumen,- daß der Tumor etwas verkleinert werden konnte,-und nicht alles irgentwie umsonst gewesen ist.

Ich geh mal davon aus,- daß man dann nach Weihnachten eine erneuerte Tumorbestimmung vornimmt,- denn ob er wirklich operiert werden kann hängt doch wohl davon ab,- oder`????

Mitte Januar wäre dann wohl ca. der OP-Termin,- aber ich habe keine Ahnung ob er sich auch im Urban-Krankenhaus operieren lassen sollte,- muß den Chirurgen mal ganz direkt befragen demnächst,- wie häufig kommen Speiseröhren - und Magenentfernungen bei denen "auf den OP-Tisch??"

und ansonsten mich mit "Estella" telefonisch absprechen,- bei "Ihrem" Dr. Schuhmacher,- der Ihren Dad operiert hat,- nochmals vorsprechen,- der soll diese OP's doch wohl oft machen wenn ich mich richtig erinnere,- oder???


Na,- so...................das war eine kurze 6-Wochen-Zusammenfassung von mir aus,- ich hoffe natürlich daß es allen die mir geschrieben hatten weitgehend einigermaßen gut geht,- und Ihr alle weiterkämpft????


Ganz ganz liebe Grüße aus Berlin-Kreuzberg

von Marion und ihrem Dad.
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