Liebe Conny,
ich weiß, wie schlecht Du Dich fühlst. Es wird auch noch eine ganze Weile dauern, bis der Schmerz etwas weniger wird.
Nach dem Tod meines Vaters bin ich auch in ein großes Loch gefallen. Ich konnte nicht essen, nicht schlafen und habe mich für nichts interessiert. Ich bin mit dem Gedanken an meinen Vater aufgestanden und mit ihm eingeschlafen. Meiner Mutter ging es sicher noch schlimmer als mir. Für mich war es der Vater, für sie der Ehemann, mit dem sie früh zusammen gefrühstückt hat und mit dem sie zusammen schlafen gegangen ist. Wir haben sehr viel geweint, aber nach einigen Monaten wird es ein klein wenig leichter. Das heißt nicht, dass ich jetzt nicht mehr weine. Es gibt immer Tage an denen er mir besonders fehlt, wo der Schmerz wieder richtig heftig ist, aber es ist anders.
Ich rede jeden Tag mit meinem Vater. Ich weiß, dass er da ist, auch wenn ich ihn nicht sehen und spüren kann. Nach seinem Tod habe ich einige Dinge erlebt, die eigentlich unerklärlich sind - für mich ein Beweis, dass es ihm gut geht und er immer bei uns ist.
Rede darüber, weine, wenn Dir danach zumute ist. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass es Dir bald besser geht.
Alles Liebe! Fühl Dich gedrückt!
Viola
