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Alt 20.07.2003, 11:11
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Hallo an alle!

Hab justamente 2 interessante Artikel aus dem Netz gefischt. Ersterer betrifft neuen Impfstoff gegen das MM (Text ist allerdings von 1999), zweiter betrifft neues Screening-Verfahren via Femtosekundenlaser, der bald schon in Kliniken für eine bessere MM-Diagnose eingesetzt werden soll.

Hoffe, die Texte sind für Euch von Interesse.
Gruß, Sabine.

Erster Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs (19.12.99)

Auf dem Kongress der Krebgesellschaft Australiens in Melbourne wurde Ende November berichtet, daß ein Impfstoff das Leben von Patienten mit fortgeschrittenem Melanom zu verlängern scheint.
Der Impfstoff wurde von Professor David Berd 1989 entwickelt. Er berichtete auf dem Kongress von 214 Patienten, die nach einer Operation mit dem Impfstoff "M-Vax“ behandelt wurden. M-Vax wird für jeden Patienten mit Hilfe des eigenen Krebsgewebes individuell hergestellt. 71 Patienten mit Lymphknotenmetastasen ("Stadium III“), die nach der Impfung mindestens 2 Jahre rückfallfrei gelebt hatten, wurden regelmäßig kontrolliert. Nach einer Beobachtungszeit von 9 Jahren war es nur bei 20% der Patienten zu einem Rückfall des Melanoms gekommen. Dies ist außergewöhnlich, da man bei den meisten Patienten mit einem Wiederauftreten des Tumors gerechnet hatte. Nebenwirkungen der Impfung wurden nicht beobachtet.

Impfstoffe gegen Krebszellen werden seit vielen Jahren getestet. M-Vax ist die erste Substanz, mit der an einer größeren Zahl von Patienten so gute Erfahrungen wie oben beschrieben veröffentlicht wurden. Sie wurde daher im Februar 1999 als "orphan drug“ in den USA registriert und wird dort in einer großen Studie mit dem Ziel der Zulassung geprüft. Erst durch eine kontrollierte Studie kann bewiesen werden, ob die Erfolge wirklich so gut sind, wie bisher vermutet.



Neue Melanom-Laserdiagnostik auf dem Weg in die Klinik/ / Infrarot-Femtosekundenlaser kann entartetes Melanin spezifisch erkennen

Aus: TSBmedici-Newsletter Dezember 2002

Das Hautpigment Melanin spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von MM. Deshalb liegt es nahe, den diagnostischen Blick auf diese Produkte der Melanomzellen zu richten. In Gemeinschaft von Physikern (Laserspektroskopikern am Max-Born-Institut Berlin) und Medizinern (Dermatologen der Ruhr-Universität Bochum) wurde in den letzten zwei Jahren ein völlig neues Konzept verfolgt -die Zweiphotonen-angeregte Fluoreszenz des Melanins, induziert durch einen Femtosekundenlaser (Impulse im Wellenlängenbereich bei 800 nm und mit einer Dauer von 10 -13 s). Zum Vergleich: In einer Sekunde umrundet ein ausgesandtes Lichtsignal ca. sieben Mal die Erde, in einer Femtosekunde (fs=10 -15 s) durchquert dasselbe Signal nur den Bruchteil einer Haaresbreite. Dieser Laser ist in der Lage, die Fluoreszenz des Melanins in einer stufenweisen Zwei-Photonen-Absorption spezifisch anzuregen und damit Ansammlungen dieses Pigments in der Haut nachzuweisen. Andere Pigmente oder Fluorophore der Haut werden unter den gleichen Anregungs-bedingungen nicht nachgewiesen und führen dadurch nicht zu Störeffekten. Es konnte gezeigt werden, dass mittels der stufenweisen Zwei-Photonen-Anregung der Fluoreszenz des Hautmelanins bösartige Veränderungen in pigmentierten Hauttumoren sehr spezifisch nachgewiesen werden können). Die Differenzierung zwischen gesundem, pigmentiertem Hautgewebe und beginnender maligner Entartung zum schwarzen Hautkrebs (MM) kann mit dieser Methodik allein durch objektive Kriterien vollzogen werden und wäre somit prinzipiell auch vom Arzt unabhängig durchführbar. Das bedeutet gleichzeitig, dass das Verfahren unabhängig von ärztlichem Personal in öffentlich zugänglichen Hautkrebs-Screening-Zentren automatisiert angewendet werden könnte.
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