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Alt 27.12.2007, 20:10
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe floel,

denke genauso. Das wirkliche ICH eines lieben Menschen ist nicht dort unten,sondern immer um uns herum,bezw. schaut immer auf uns herab und hilft uns in vielen Situationen. Ich weiß ,es hört und liest sich bestimmt blöde.Aber dann bin ich eben gerne "blöd".
Ich persönlich gehe eigentlich kaum zum Friedhof. Für mich liegt dort weder mein Vater noch meine Schwiegereltern.Alle sind doch irgendwie präsent,aber eben nicht auf dem Friedhof .Für mich jedenfalls nicht.

So jetzt aber zu Deiner Frage wegen Weihnachten. Es war eigentlich ganz ruhig. bin eigentlich nur froh,das das "große Fressen" vorbei ist. Heiligabend waren wir mit den Kids ganz gemütlich zu Hause. Spätabends sind wir dann noch in die Christmette gegangen. Es war sehr schön. Der Chro der Kantorei hat wunderschön gesungen,und im Anschluss wurde in der Kirche das Licht ausgemacht,und die Weihnachtskerzen (lagen auf jedem Stuhl)angezündet.
Ich fand das ganze irgendwie bewegend und doch sehr friedvoll.
Am 1. Feiertag sind wir bei meinem Schwager gewesen,und gestern hat uns unsere Große ihren Freund vorgestellt. Heute war meine Mutter da,und am Samstag feiert unsere Große ihren 17. Geburtstag nach. Dann fängt auch schon wieder das Rennen für Silvester an. Diesmal wird bei uns gefeiert. Was heißt gefeiert,wir sitzen dann mit Freunden gemütlich zusammen,und werden dann Punkt Mitternahct mit einem Gläaschen Sekt anstossen. Bin mal gespannt was das nächste Jahr für Überraschungen für uns auf Lager hat. Würde mir ja wirklich mal ein Jahr ohne Chemo und ohne neue Metas wünschen.Habe nämlich seit 2003 jedes Jahr : " Hallo hier bin ich gebrüllt."
Unsere Große wird nächstes Jahr die Schule beenden,und dann ihre Ausbildung als Erzieherin anfangen.Die Woche über ist sie dann im Internat,und am Wochenende kommt sie nach Hause. Wünsche mir einfach mal ein ruhiges Jahr 2008. Ohne böse Überraschungen. Denn davon hatten wir dieses Jahr reichlich.Und irgendwann reichts.
Ich vertraue einfach auf diesen "Himmel voller Sterne" und auf die Kerze die
"Hoffnung " heißt .Denn wenn ich nicht mehr hoffen kann,dann habe ich mich selbst verloren.Und das kann und darf nicht sein.
Liebe floel,versuche auch wieder ein bisschen positiv in die Zukunft zu schauen. Ich weiß,im Moment ist alles noch frisch und der Verlust wiegt mehr als schwer. Aber glaube mir,mit der Zeit verblaßt die schwere Zeit,und es treten die freudigen Sachen die Du mit Deiner Mutter erlebt hast,in den Vordergrund.Und Du findest Dein Lächeln wieder.Aber lass Dir einfach Zeit.
Als mein Vater damals starb,,war ich froh das es vorbei war. Froh ,das er nicht mehr leiden musste,und friedlich einschlafen durfte. Und so seltsam wie es sich anhört. Auf einem mal,sind mir Sachen eingefallen,die wir zusammen gemacht haben,als ich noch ganz klein war.Diese Sachen erzähle ich dann oft meinen Kindern.Und so lebt mein Vater immer noch mit uns.Und ich denke,solange von einem Menschen gesprochen wird,ist dieser nicht tot und vergessen.
So liebe floel,jetzt muss ich aber mal weiter sehen.,wo ich noch meinen Senf dazu geben kann.

Drücke Dich mal ganz doll.

Liebe Grüsse
Elli
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