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Alt 12.01.2008, 23:39
Satin Satin ist offline
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Standard AW: FIGO 3b, Chemo nur mit Platin, wie weiter?

Liebe Forumsmitglieder,

wir danken euch sehr sehr herzlich für eure schnellen Antworten, die uns ziemlich weitergeholfen haben!

Meine Schwester, mein Bruder und ich waren zum Teil bei den Gesprächen mit dem Onkologen dabei, aber wir wagten oftmals auch nicht, so genau nachzufragen, weil wir im Beisein unserer betroffenen Mutter oder auch unseres Vaters, der eigentlich immer die Verdrängungsschiene fährt, Angst vor möglichen schlimmen Antworten hatten. Gespräche alleine mit dem Onkologen zu führen und ihn dabei konkret nach Prognosen zu fragen, ohne dass unsere Mutter dabei ist, finden wir auch problematisch, da wir es als eine sehr unangenehme und unfaire Situation empfinden, wenn wir Kinder mehr über den Zustand unserer Mutter wissen als sie selbst. Vor allem auch, da unsere Mutter mehrfach ausgesprochen hat, dass sie am liebsten gar nicht über den Krebs nachdenken und sich gar nicht so genau informieren möchte, so lange es ihr ganz ordentlich geht. Und unser Vater betreibt totale Augenwischerei und hat das Gefühl, dass unsere Mutter bald wieder „gesund“ ist... Da sind wir im Moment unsicher, ob wir nicht quasi „verpflichtet“ sind, zumindest meinem Vater ein wenig mehr die Augen zu öffnen, wie ernst die Situation eigentlich ist, damit er auch unsere Mutter und ihre Krankheit angemessen ernst nimmt und sich später nicht vielleicht Vorwürfe deswegen machen muss. Eine sehr schwierige Situation ist das...

Noch einmal zu den Tumormarkern: Wenn ein Wert von 35 U/ml Blut „normal“ ist, dann bedeutet der aktuelle Wert unserer Mutter mit 500 also doch nach wie vor eine massive Erhöhung von fast 15 mal so hoch! Zwar ist er alleine durch das Carboplatin sehr gesunken (von 3800), aber halt immer noch voll erhöht! Das ist unerfreulich, aber wahrscheinlich zu erwarten, bei den vielen verbliebenen Tumorresten. Oder haben wir das mit den Zehnerschritten immer noch nicht begriffen, nachdem bei Manuelas Mutter, die ja FIGO 3c hat, ein Wert von "nur" 256 nach der OP festgestellt wurde und nach der letzten Chemo noch 79??? Ist dann der Wert meiner Mutter wirklich 500 oder vielleicht nur 50, also muss man hinten überall immer die Null wegnehmen?

Es stimmt schon, dass meine Mutter zunächst nur Carboplatin erhalten hat, weil sie eine extrem schwere Operation hatte, aber die Ärzte eben wegen der verbliebenen Tumorreste doch recht schnell mit der Chemo anfangen wollten. Und als sie sahen, dass das Carboplatin sehr gut angeschlagen hat, sind sie dabei geblieben. Der Onkologe hat meiner Schwester auch klar gesagt (ohne dass meine Mutter dabei war), dass dies sicherlich nicht die letzte Chemo sein wird für meine Mutter.... Aber vielleicht kann man es bei einem Rezidiv noch ein weiteres Mal mit dem Carboplatin versuchen, da sie es so gut vertragen hat und es so gut angeschlagen hat! Danke für diesen Hinweis, liebe Heike, das werden wir im Hinterkopf behalten und ggfs. nachfragen. Dass bei dem Ausgangsbefund unserer Mutter die Behandlung wie bei Heike nur palliativ und nicht kurativ ist, war uns (Kindern) eigentlich auch klar. Aber die Hoffnung besteht halt, dass, auch wenn keine komplette Remission des Tumors erfolgte, dass er doch wenigstens für ganz lange Zeit „stillschweigt“ und nicht fortschreitet.

Liebe Christine, vielen Dank für deine Antworten! Wir haben gehofft, dass du dich meldest und sind sehr dankbar für die kompetenten Aussagen! Mit der Second-Look-OP haben wir uns auch auseinandergesetzt. Da habe ich allerdings mehrere Studien gelesen, die immer wieder zum Schluss kamen, dass in den meisten Fällen eine Second-Look-OP letztlich keinen Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit der untersuchten Frauen hatte. Aber ich denke, dass dies im Falle unserer Mutter vielleicht doch in Betracht gezogen werden könnte, da die Ärzte doch so viel Tumorrest übrig lassen mussten, diese Reste sich aber dann durch die Chemo sehr gut zurückgebildet haben. Wer weiß, vielleicht ist das dann doch eine Option? Den Rest doch noch komplett wegschneiden, wenn es möglich ist? In jedem Fall auch danke für den Hinweis auf eine zweite Meinung, auch an dich, liebe Siby!

Dem Link von Christine zur Uniklinik Freiburg werden wir auf jeden Fall nachgehen, zumal Freiburg in unserer Nähe ist. Tausend Dank auch dafür!

Zuletzt auch noch danke für den letzten Beitrag von Manuela, der mir Mut gemacht hat! Es stimmt natürlich, man muss darauf hoffen, dass diese Krankheit, wenn sie schon nicht heilbar ist, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln so lange wie möglich wie eine chronische Krankheit so behandelt werden muss, dass so viel Lebensqualität wie möglich erhalten bleibt. Wir werden euch wieder berichten!

Alles Gute für jede von euch, Danke und liebe Grüße!

Satin
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