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Alt 18.02.2008, 15:58
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Nierenzellkarzinom mit Metastasen in der Lunge

Hallo Vogel

In dieser aufwühlenden Situation fallen mir Aussagen ein, die ich gerade in letzter Zeit von meinen Onkologen verschiedentlich gehört habe. Die Aussagen kann ich aus meiner erlebten Praxis teilweise nachvollziehen.

Lungenmetastasen:
Ob operabel oder nicht, das wird sich bei Euch noch zeigen. Grundsätzlich können sich vor allem Lungenmetastasen bei einem Nierenzellkarzinom über lange Zeit ruhig verhalten, auch ohne Medikamentation. Hier also keine Untergangsstimmung aufkommen lassen! (Meine sind praktisch seit 3 Jahren ruhig, seit einem Jahr nehme ich keine schulmedizinischen Medis mehr. Bei mir spuckt die Leber, aber dies ist wieder ein anderes Thema.)

Torisel/Temsirolimus
Falls es sich bei Euch wirklich um eine solche Behandlung handelt, dann möchte ich festhalten, dass unter den Therapien Sutent, Nexavar und Temsirolimus keine klare Rang- oder Wirkungsordnung besteht. Zudem wird nicht von Kreuzresistenzen erzählt. Temsirolimus ist nun mal das jüngste Kind, wird intravenös verabreicht, jedoch in der Schweiz noch nicht an allen Kliniken eingesetzt. Meine jetzige Onkologin erklärte mir das so: Sutent wird heute in der Regel normalerweise eingesetzt. Der Nachteil ist der, dass die Nebenwirkungen bei schon stark geschwächten Patienten oftmals zu gross sind. Nun hat man bei Temsirolimus festgestellt, dass dieses Medikament bei geschwächten Patienten in Sachen Nebenwirkungen die bessere Wahl ist. Der Vorteil in Sachen Lebensqualität spricht also bei dieser Patientengruppe für Temsirolimus.

Immuntherapie
Es werden hier verschiedene Erfolgsquoten aufgeführt: 20 %/ 30-40%. Die Zahlen stimmen alle auf ihre Weise. Es gibt ja nicht nur eine Statistik. Bei mir selber war die Therapie wirkungslos. Da kümmern mich auch 30-40 % nicht mehr. Zudem war das zu einer Zeit, als man noch keine Alternativen hatte.
Heute würde ich im Falle Deiner Schwiegermutter also doch auf Temsirolimus setzen. Selber sehe ich meinen Weg später auch in diese Richtung.

Auskunftspflicht der Ärzte
Hier gibt es nur eines. Der Arzt muss sich Zeit nehmen, die Betroffenen aufzuklären. Das Gesamtbild muss Euch zur Beurteilung dienen. Wenn ein Arzt hierzu nicht in der Lage ist, dann wählte er den falschen Beruf und ihr müsst eine Tür weitergehen.

Ich wünsche Euch alles Gute

Urs
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