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Alt 13.03.2008, 01:24
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HelmutL HelmutL ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
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Daumen hoch AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Nicole,

erstmal Danke für das tröstende Wort. auch ich bedauere, dass eure Mutter gehen musste, mein Beileid.

Deine Schwester, du und dein Vater habt die schwere Zeit gemeistert. Jeder von euch Dreien weiss, das er gut aufgehoben ist. Ich denke, dein Vater wäre sicher auch nicht böse, wenn du, oder deine Schwester, mal keine Zeit hättet. Ich finde es toll, wie ihr euch das Leben "danach" eingerichtet habt.

Hallo Ela,

ich kann nur sagen: du bist auf dem richtigen weg. Wenn du dann noch dein Ritual nicht mehr brauchst, dann hast du es geschafft. Steht mir erst noch irgendwann bevor.


Hallo Stella,

deine Mutter ist vielleicht stärker als du denkst. Zeige ihr doch mal deine Trauer. Setzt euch auf die Couch und haltet euch aneinander fest und lasst den Schmerz und die Tränen raus. Ich kann mir vorstellen, dass sowas euer Verhältnis zueinander entkrampft. Dann sieht deine Mutter, dass sie nicht alleine trauert. Es stimmt, wenn man sagt: "Geteiltes Leid ist halbes Leid". Im Gegensatz zu meinem letzten Beitrag kann vielleicht deine Mutter dann dir den sprichwörtlichen Tritt geben?

Ich durfte es heute Abend bei meiner Jüngsten erfahren. Ich war eigentlich nur bei ihr, weil sie für morgen Mittag eine Suppe vorbereitet hat, die ich abholen wollte. Sie wohnt und arbeitet hier im Ort und kam schon vorher jeden Mittag zum Essen zu uns nach Hause. Das wollen wir auch weiterhin so halten. Da ich nicht gerade ein Superkoch bin (kommt vielleicht noch) bereitet sie manche Dinge vor, die ich dann nur zu wärmen brauche. Im ihrem Wohnzimmer haben wir dann noch über Gott und die Welt geredet, auch über Musik. Plötzlich stand sie auf und legte den Titel "Der Weg" von Grönemeyer auf. Beim zweiten Durchlauf habe ich sie angesehen, bin aufgestanden und sie in den Arm genommen. Beide haben wir geweint. Da sagte sie zu mir: "Papa, das können wir auch mal andersrum machen". Sie nahm mich in den Arm. Nach dem vierten Durchlauf hat sie den Player abgeschaltet und gesagt: "Papa,sei mir bitte nicht böse. Ich möchte jetzt allein sein". Ich habe sie nochmal fest gedrückt und ihr gesagt, dass es ein sehr schöner Abend war, habe meine Suppe genommen und bin nach Hause. Eben rief sie an und wünschte mir eine gute Nacht.

Meine beiden Enkelinnen hatten letzte Woche einige schwere Tage. Trennungsangst. Sie klammerten sich im Kinderkarten an meine Älteste, ihre Mutter. Du gehst weg und du kommst vielleicht nicht mehr wieder. Wie ihre heissgeliebte Oma!? Sie riefen bei mir an und wollten unbedingt zu mir kommen. Wenn denn die Oma nicht mehr da ist, müssen wir wenigstens unseren Opa besuchen. Natürlich war das keine Frage.

Geht es vielleicht dem Einen oder Anderen von euch genauso? Mit dieser Angst? Kinder können mit dieser Situation recht schnell klar kommen. Wir Erwachsenen wissen, dass auch diese Trennung irgendwann stattfinden wird.


Genug für heute. Meine Augen brennen. Warum ich so viel schreibe? Das Schreiben hilft mir, ich denke nach und glaube am Schluss noch selbst, was ich geschrieben habe.

Gute Nacht und alles Liebe für euch

Helmut
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