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Alt 27.03.2008, 15:13
Mona66 Mona66 ist offline
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Beiträge: 236
Standard AW: Tumorreste sollten < als 1 cm sein

Hallo liebe Manu

Du hattest mich gefragt:
Zitat:
Zitat von Sternschnuppe07 Beitrag anzeigen
Glaubst Du eigentlich an das Schicksal und daran, das es uns vorbestimmt ist, wann wir gehen müssen???
Nein, ich glaub nicht an Schicksal und höhere Mächte, die uns quasi wie "Marionetten in ihrem Spiel" steuern. Ich denke, es gibt Zufälle. Und ich denke, man kann in gewissem Rahmen sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Um im Bild mit dem Flugzeugabsturz zu bleiben: nein ich glaube nicht, dass es denen, die ihren Flug nicht verpasst haben, vorherbestimmt war, zu sterben. Ich glaube auch nicht, dass es jemanden vorherbestimmt sein kann, von einem Holzklotz, den irgendein Idiot von einer Brücke fallen lässt, erschlagen zu werden. Das ist für mich ein sehr übler Unfall.

Ich finde allerdings, dass man aus dem Schicksal sowieso keine Handlungsanweisung (also auch keine Rechtfertigung für Nichtstun) ableiten kann, denn: Wenn es Schicksal gibt, dann ist es auch Schicksal, dass ich nicht dran glaube und mich eben so verhalte, wie jemand, der nicht an das Schicksal glaubt ;-)

Zitat:
Zitat von Sternschnuppe07 Beitrag anzeigen
Nun, streng genommen müsste ich da 100 % eingeben, denn ich fühle mich ja, so gesehen, sehr gut, bis auf die kleinen, üblichen Nachwirkungen der Chemo bin ich fit wie ein Turnschuh, wie man so schön sagt.
Wenn du dich so fühlst, dann ist dein Karnofsky-Index bestimmt auf 100. Hey, mach was draus, wie Tiga-Manu schon meinte. Es ist so toll, sich fit zu fühlen und Kraft zu haben. Glaub mir. Ich hab das im Moment nicht und ich erinnere mich so gern an die Zeiten zurück wo es mir gut ging und ich noch rumspringen konnte und inlineskaten und schwimmen und so...


Zitat:
Zitat von Sternschnuppe07 Beitrag anzeigen
Ebenso spricht man von einer palliativen Behandlung, nach einem Rezidiv, aber trotzdem ist das so nicht ganz richtig, denn alle Therapien zielen auch irgendwie auf eine Heilung ab oder???
Nein, den Eindruck habe ich nicht. In der Schulmedizin gilt man nach Rezidiv bei EK als unheilbar und viele Ärzte haben das auch im Kopf. Mit Rezidiv noch geheilt zu werden ist schon eine kleine Sensation, aber nichts ist unmöglich bei unserer Krankheit. Aber eigentlich ist es auch irgendwie egal... alle Behandlungen zielen darauf, dass es den Patienten möglichst lange gut geht und wenn eine Behandlung z.B. dazu führt, dass man nach einem Rezidiv 5 Jahre Ruhe hat, dann ist das doch schon eine sehr schöne Sache.
Es gibt natürlich auch Therapien, die ganz und gar nicht mehr auf Heilung setzen, sondern "nur noch" auf Linderung, z.B. eine Schmerztherapie.

Zitat:
Zitat von Sternschnuppe07 Beitrag anzeigen
Wie geht es Dir denn im Moment? Ich hoffe doch sehr gut oder? Bist Du derzeit in einer aktuellen Therapie???
Ich bin weitgehend schmerzfrei. Kann mich auch derzeit selbst versorgen. So gesehen geht es mir im Moment ganz okay! Verbringe aber viel Zeit im Bett. Richtig spazierengehen kann ich noch nicht. Am Wochenende hab ich gemerkt, dass ich wieder länger auf Stühlen sitzen kann, so dass ich denke, dass ich jetzt auch mal wieder ins kino kann. Super, endlich etwas mehr Abwechslung im Leben. Ich bin in Therapie. Hatte ja auch ein paar Wochen Pause, was bei mir aber zu rapidem Anstieg des TM geführt hat und dazu, dass es mir deutlich schlechter ging... Jetzt bekomme ich noch die "alte "Chemo vom letzten Jahr (Treosulfan/Gemcitabine) und als Verstärker Avastin. Das Avastin führt zumindest dazu, dass ich recht gut essen kann und ziemlich viel vertrage. Ob es sonst noch viele gute Dinge macht, kann ich noch nicht sagen.

viele liebe Grüße
Mona
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