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Alt 01.05.2008, 17:49
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Menuett Menuett ist offline
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Standard AW: Starke Langzeitfolgen nach Chemotherapie von einem hochmalignen T-Zell-NHL!?!

Hey meine Lieben!
Ich bin ganz gerührt, dass ihr extra für mich einen Kraftkreis angefangen habt. Dann hab ich es wohl auch mitunter euch zu verdanken, dass ich noch lebe, soviel Kraft und liebe Gedanken, die ihr mir gebt.. mir fehlen ein bisschen die Worte. Danke ist zu wenig aber ich weiss nicht, was man da sagen soll..
Es fing bei mir an dass ich Freitagabend vor zwei Wochen schlimmste Bauchkrämpfe bekam, die die ganze Nacht über anhielten, ich dachte zwischenzeitlich wirklich nur noch, okay, das wars, das überlebst du nicht. Irgendwie haben meine Mama und ich dann die Nacht doch rumgekriegt, Morphin brachte überhaupt nichts mehr, ich hab erhöht auf 20 mg, alles für die Katz. Soweit sogut, Samstag konnte ich kaum laufen so schwach war ich, aber immerhin hab ich mich etwas im Haus rumgetrieben. Am Abend dann ein bisschen gegessen und sofort wieder ins Bett weil meine Kräfte nachließen. Die zweite Horrornacht begann, diesmal kam zu den Bauchkrämpfen noch dazu, dass ich mich dreimal übergeben musste und mein einziger Gedanke war wieder nur, wie lange soll das denn noch so weitergehen?? Dann wars Sonntag, ich hatte in den zwei Tagen drei Kilo abgenommen und war dementsprechend noch schlapper, lag nur noch im Bett, hab gar nichts mehr gegessen, war vollgepumpt mit allem was es gab, nach Rücksprache mit der Uniklinik habe ich noch andere Medikamente bekommen, sodass es halbwegs auszuhalten war. Dann wieder eine Horrornacht auf Montag mit denselben Beschwerden, nur das Montagfrüh noch Durchfall dazukam und meine Mutter dann endgültig meinte, es reicht, wir fahren in die Klinik. Gesagt, getan, die nehmen Blut ab, soetwas hatte ich noch nie in den drei Jahren, die ich jetzt gegen den Krebs kämpfe. Meine gesamte Abwehr war kaputt, nicht mehr messbar. Zudem, und das war der Hammer, kam, dass mein Entzündungswert (normal ist bis 1,2) bei 50,6 war. FÜNFZIG!! Der Arzt hat mich nur angeschaut und meinte, soetwas hätte er noch nie gehabt. Also hieß es, du musst sofort stationär bleiben, Antibiotika in Massen, Morphin über 24 Stunden mit 40 mg und Hoffen und Bangen, schaff ichs oder nicht. Das ganze entwickelte sich wohl so (mal wieder ein Ärztefehler ) die Chemo war viel zu stark für meinen, noch angeschlagenen Körper und hat dadurch die Magen -und Darmschleimhäute angegriffen. Dadurch die starken Bauchkrämpfe. Dann hat sich obendrauf ein Magen-Darm-Virus gehockt und die Schleimhäute vollends zerstört und dann sind die ganz normalen Darmbakterien, die jeder hat, in die Blutbahn geraten und haben dort eine schwere Blutvergiftung ausgelöst. 12 Stunden hätte ich noch gehabt, tolle Prognose oder. Also war ich zehn Tage stationär und es ging mir einfach nur schrecklich, ich wollte nur noch sterben. Aber seit gestern Abend bin ich nun wieder zu Hause und ganz ehrlich, ich bin froh, es geschafft zu haben. Jetzt habe ich erstemal zwei Wochen Pause, in denen ich gar nichts bekomme. (hoffen wirs) Danach wird man sehen, ob die nächste Chemo gestartet werden kann, diese wird dann deutlich schwächer dosiert sein. Hätten sie das nicht mal von Anfang an bedenken können. Dieser Scheiß Professor meinte auch noch so, na sowas hatten wir ja gar nicht auf dem Plan stehen, ganz toll. Ach was solls.
Jedenfalls versuche ich jetzt wieder öfter reinzuschaun, auch wenns mich sehr anstrengt so am Laptop zu sitzen, aber es war mir wichtig mich mal wieder zu melden.
Ich wünsche euch Lieben noch einen schönen Feiertag und immer schön weitermachen.
Ganz liebe Grüße
eure Patty
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08. Februar 2006 T-Zell-NHL, Stadium IIIB
-> behandelt mit 10-monatiger "Intensivchemo" dann eineinhalb Jahre "Dauerchemo" bis 2008 mit dem Ergebnis Remission.
05. März 2008 Rezidiv in Form von Morbus Hodgkin Stadium IIB nach T-Zell NHL.
-> Behandelt mit 5-monatiger Chemo und anschließender Bestrahlung von 04. - 18. August.
09. September 2008 Geschafft!!

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