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Alt 26.05.2008, 21:27
Sonnenhunger Sonnenhunger ist offline
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Standard AW: Wie sieht die Nachsorge aus?

Liebe Conny,

diese Art von "Wahrung des Scheins einer Nachsorge" ist mir bekannt. Bist du dir sicher, dass dich der richtige Arzt betreut ??? Sprüche wie "wenn metastasen irgentwann kommen sollten ist es eh unheilbar und es wäre egal" lassen tief blicken ...

Du bist jung, hast Grading G 3 und hast den gemeinen Her2-neu-Tumor erwischt. Was prima ist: du hast keine befallenen Lymphknoten. Und dabei soll es auch bleiben ! Leider waren Tumorzellen schon in den Lymphbahnen unterwegs ... was ihnen hoffentlich nichts genutzt hat; Chemotherapie und Radiatio lassen einzelnen Zellen wenig Chance zum Überleben.
Es genügt aber nicht, dies zu glauben - es muss überprüft werden. Und zwar rechtzeitig ! Bei G3 und Her2-neu-positiv tickt die Uhr manchmal schneller .... Also muss du auch kürzere Zeitintervalle in der Nachsorge haben, zumindest in den ersten Jahren.
Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe auch G3; zwar keinen Her2-neu-Faktor, bin aber leider auch hormonrezeptoren-negativ. Nach meiner letzten Bestrahlung der ersten Brustkrebstherapien hatte es keine zwei Monate gedauert, bis sich Veränderungen in der Axilla zeigten, die später als Tumore identifiziert wurden. Aufgrund meiner Beobachtungen zog ich die Nachsorge incl. Mamografie vor. Ergebnis: mehr als zehn Tumorknoten in der Axilla, z.T. mehr als 2 cm groß. Was wäre gewesen, wenn ich den ersten Nachsorgetermin nach sechs Monaten wahrgenommen hätte ??? Metastasen hätten doch jubelnd meinen Körper erobert ! Nein, so nicht.
Jetzt, nach zweiter OP, bin ich erneut in der Strahlentherapie. Die erste Nachsorge wird bereits sechs bis acht Wochen nach letzter Bestrahlung der Axilla sein - und nicht erst sechs Monate später !

Was die MRT betrifft: dieses Verfahren wird wohl tatsächlich nur dann durchgeführt, wenn der Verdacht, dass Metastasen gebildet wurden, sehr hoch ist. Eine MRT kostet ca. 800 Euro - das bezahlt keine Kasse mal eben so.

Das Zeitraster für die Nachsorge hängt natürlich vom Tumor ab, aber offensichtlich auch vom Onkologen. Mir ist es sehr wichtig, dass der Arzt meines Vertrauens mit mir um mein Leben kämpft und meine Heilung auch für ihn oberste Priorität hat ! Sprüche wie "wenn Metas mal da sind, ist Frau ohnehin nicht mehr zu heilen" sind überholt !

Alles Gute - und toi, toi, toi für die Nachsorgeergebnisse !

Liebe Grüße
Elfriede
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