Hallo an Alle,
vor ca. 13 Monaten nahm ich Kontakt auf zum Krebs-Forum, zeitgleich mit der Diagnose "Siegelringzellkarinom des Magen". Es handelte sich um meine Mama. Wenn mein Erscheinen auch nur passiv ablief, ich habe mir sämtliche Statements zum Thema Magenkrebs (natürlich zu anderen Themen) durchgelesen, ohne auch nur ein Wort von mir zu geben. Immer und immer wieder, immer wieder hab ich nach lebensverlängernden Zeilen gesucht, immer wieder wollte ich geschehene Wunder vorfinden, immer wieder hab ich versucht, das Unmögliche möglich zu machen, immer wieder wollte ich von Wundern lesen, immer wieder Hoffnung schöpfen, immer wieder die letzte Chance erbeten, immer wieder einen Tag um den nächsten gebeten, immer wieder an Gottes Hilfe geglaubt, immer wieder Reue gezeigt für all meine Fehler, immer wieder an aufbauende Worte geglaubt, immer wieder gebunden an die Vorstellung dass ein Schritt dem anderen folgt, immer wieder mit Tapferkeit in's Krankenhaus mit einer Tasche und nur einem Wunsch, immer wieder Mama, immer wieder Ärzte, immer wieder Mandarinen aus der Dose, immer wieder Kirschsaft und immer der Wunsch, dass Mama einfach wieder wird, wie sie einmal war. Sie wurde nicht. Meine liebe Mama
ist am 8.April 2008 im Alter von nur 56 Jahren auf der Palliativstation des Karl-Thiem Klinikums in Cottbus verstorben. Mein Vater war bei ihr, als sie hinter dem Horzon verschwand, in eine -ich wünsche es mir von ganzem Herzen- bessere Welt.
Sie hat niemals gejammert oder sich beklagt, über ihr elendiges Schicksal. Selbst unter starkem Einfluss von Morfium, fragte sie, obb noch ausreichend Brot im Brotkasten sei, damit alle versorgt sind...
Sie hat bis zum absoluten Schluss/Ende ihre Rolle sehr ernst genommen.
Nundenn, die Rangfolge hat sich geändert und ich bin mir nicht sicher, ob ich allen damit gerecht werden kann... Es gibt nur noch Papa, meinen kleinen Bruder Philipp und mich. Unseren älteren bruder Sven haben wir 2001 veroren.
Liebe Grüße
Elli