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Alt 19.07.2008, 22:02
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Heiko-1980 Heiko-1980 ist offline
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Registriert seit: 03.07.2008
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Hallo alle miteinander,

@Biene: mein aufrichtigstes Beileid.


erstmal sorry dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber die letzten zwei Wochen waren anstrengend für mich!



Meiner Mutter ging es von einem Tag auf den andern immer schlechter.
Sie schlief nur noch, hat fast nix mehr gegessen, war nur noch Müde, müde, müde...
Als Sie plötzlich anfing Blut zu spucken mussten wir Sie, trotz Ihres letzten Wunsches zuhause zu sterben, in die Klinik bringen. Wir hätten es zuhause nicht mehr gepackt, und in der Klinik hatte Sie eine eindeutig bessere Versorgung.

In der Klinik konnten Sie nichts weiter mehr machen, ausser Sie an den Tropf zu hängen damit Sie nicht austrocknet.
Man konnte regelrecht zusehen wie Sie immer gelber wurde von der Gelbsucht und zunehmend schwächer wurde. Zum Schluss konnte Sie kaum noch reden.

Am Mittwoch dem 16.09. war ich noch bei Ihr, Sie hat tief und fest geschlafen, ich wollte und konnte Sie nicht wecken. Ich habe wie immer Ihre Hand gehalten und Sie gestreichelt. Ob Sie das im unterbewusstsein mitbekommen hat weiss ich nicht, aber ich hoffe es doch sehr.

Zwei Stunden später durfte Sie dann friedlich einschlafen.
Ich war zwar nicht dabei, aber die Ärzte und Schwestern meinten dass Sie keine Schmerzen hatte, sondern einfach nur aufgehört hat zu Atmen.

Ich war dann nochmal bei Ihr um abschied zu nehmen. Sie sah so friedlich und "erlöst" aus mit einem kleinem lächeln im Gesicht.

Es ist alles sehr schwierig momentan, brauche auch noch eine weile bis ich realisiert habe dass Sie nicht mehr unter uns ist.

Der schwerste Gang wird der Dienstag werden, wenn wir Ihre Urne im engsten Familienkreis beisetzen werden, so wie Sie es gewünsch hatte.
Meine Mutter hat uns ein Brief hinterlassen wo sie geschrieben hat wie Sie Bestattet werden möchte, sogar eine Todesanzeige hat Sie verfasst!
Da habe ich zum ersten mal gemerkt dass Sie sich auf den Tod bereits vorbereitet hatte.

Der Spruch den Sie sich ausgesucht hat: "Meine Kräfte sind zu ende, nimm mich, Herr, in Deine Hände."

Vielen Dank euch allen, die mich an Ihren (leider traurigen) Erlebnissen teilhaben lassen. Mir ging es durch dieses Forum manchmal echt besser, weil man wusste es gibt noch mehr mit dieser furchtbaren situation.

Ich melde mich wieder wenn wir am Dienstag den schweren Schritt hinter uns haben, und ich mit meinen Gedanken wieder ein wenig klarer bin.

Liebe Grüße an alle und Danke nochmal

Heiko
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