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Alt 05.08.2008, 11:01
ClaudiaE. ClaudiaE. ist offline
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Standard AW: Nach OP rechtseitige Lähmung und Sprachstörung

Liebe Illy,

das es deinem Mann schlechter geht tut mir so unendlich leid. Ich würde dir so gerne etwas Trost spenden. Mein Papa leidet auch ganz furchtbar. Er kann dir bestimmt nachfühlen. Er hat auch solche Angst vor der Endgültigkeit, aber zu sehen wie seine geliebte Frau leidet und alles eine Qual für sie ist, bringt auch ihn dazu zu hoffen das Gott gnädig ist. Man will den geliebten Menschen nicht verlieren, aber man möchte ihn auch nicht so leiden sehen ohne einen Funken Hoffnung.

Vorgestern hat Mama ihm gesagt, dass sie nie bereut hat ihn geheiratet zu haben und das sie glücklich mit ihm war, aber dass sie gerne sterben würde. 45 Jahre Ehe und so gut wie nie voneinander getrennt. Es ist so traurig. Man darf gar nicht wirklich darüber nachdenken.

Meine Mama liegt ja seit Freitag wieder im Krankenhaus. Die Magensonde bereitet ihr Probleme. Es kam zu einer Entzündung. Nun wurde sie entfernt und soll nach abheilen der Entzündung wieder gelegt werden. Hoffentlich ist das richtig. Der eine Arzt sagt so und der andere so. Ich bin ehrlich gesagt ratlos. Ich möchte nur, dass Mama nicht unnötig leiden muß. Wie seht ihr das?

Seit gestern bekommt Mama zur Schmerztherapie Morphin als Pflaster. Sie war deshalb sehr müde und schläfrig. Sie fühlte sich nicht gut. Sie sagte zu mir "erzähle". Also habe ich überlegt und dies und jenes erzählt. Plötzlich schaut sie mich böse an und sagt "Ruhig!". Dann wollte sie dass man ihr die Zähne putzt, habe ich es dann gemacht, war es ihr nicht recht. Sie wollte gewaschen werden und als ich mit dem Waschlappen ihr Gesicht waschen wollte, war es ihr unangenehm. Ich war am Schluß so durcheinander und habe mich schlecht gefühlt, weil ich das Gefühl hatte nichts richtig zu machen. Ich fühle mich so hilflos! Mama muß sich wirklich sehr schlecht fühlen, denn eigentlich ist das überhaupt nicht ihre Art. Ich habe Angst.

Es grüßt Euch mit Tränen in den Augen.

Claudia
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