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Alt 05.08.2008, 21:31
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
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Standard AW: Unendlich traurig und verzweifelt

Hallo Sadie,

ich durfte meine Tante auf ihrem letzten Weg begleiten. Als sie die Diagnose Magenkrebs bekam folgte eine Magenentfernung, ein Teil der Bauchspeicheldrüse, die Milz, anschließend gab es eine Chemo... Sie dachte, daß sie das alles "überstanden" hatte. Im Vorjahr im August hatte sie eine Nachuntersuchung, die Ärzte haben damals schon gesehen, daß sie keine Chance mehr hat, haben aber nichts gesagt. So kam es, daß sie heuer wieder Probleme bekam - eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und ins KH mußte. Erst da wurde ihr gesagt, wie es um sie steht und daß sie nicht mehr allzu lange bei uns sein dürfte. Von da ab war ich immer für sie da... Sie meinte, daß sie froh darüber gewesen ist, daß die Ärzte im Vorjahr nichts gesagt hätten, so hätte sie wenigstens noch ein halbes Jahr ohne Todesfurcht, also unbeschwerte Zeit, genießen können...

Dann ging alles eigentlich relativ schnell, sie durfte vor einem Monat einschlafen . Die letzte Zeit war für uns alle eine Zeit, die einerseits sehr traurig war, sehr anstrengend war, aber auch uns die Möglichkeit gab uns zu verabschieden, viele Gespräche zu führen und dadurch entstand eine Nähe, die man gar nicht beschreiben kann.... Wir redeten viel auch über den Tod. Sie hatte genaue Vorstellungen wie ihr Begräbnis aussehen soll, ich las ihr des öfteren aus Büchern vor von Kübler-Ross, daß es ein Danach gibt, ich bin davon überzeugt, daß ihr die Gespräche und alles ebenso gut getan haben, sie wußte, daß da jemand ist, der einfach da ist, versucht zu trösten, versucht zu helfen...

Versuche einfach dazusein, wenn er Dich braucht und wenn er darüber reden möchte, wird er es Dir signalisieren. Für die kommende Zeit wünsche ich Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft!!!

lg Chrisi
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