Einzelnen Beitrag anzeigen
  #53  
Alt 07.08.2008, 09:29
Ela4811 Ela4811 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 2.030
Standard AW: Nach OP rechtseitige Lähmung und Sprachstörung

Liebe Illy,

ich hoffe, du nimmst mir das jetzt nicht übel, aber ich erzähle von Mama:

Mein Papa wollte auch immer, dass sie aufsteht, um sie zu waschen. Ihr fehlte die Kraft und die Tabletten haben sie k.o. gemacht.Ich bin ausgerastet und hab ihn an gemacht. Was macht es für einen Unterschied, wenn meine Mama mittags aufsteht und nicht morgens. Wollte sie irgendwo hin? Nein.

Das Problem war, dass Papa Mama behandelt hat als ob sie eine Erkältung hat. Mama konnte einfach nicht mehr. Sie war am Ende.

Was ich sagen will, vielleicht kann dein Mann auch nicht mehr. Nur weil du möchtest, dass er nicht immer liegt, heißt das nicht, dass es gut für ihn ist.

Mama hat es einfach nicht geschafft. Und ich glaube, dein Mann ist auch am Ende. Und uns hat der Palliativdienst gesagt, wenn Mama Schmerzen hat, sollen wir ihr zusätzlich was geben, denn was macht es schon, wenn sie eine Tablette mehr bekommt. Hauptsache sie hat keine Schmerzen...

Ich weiß, es ist hart und schwer, dass zu verstehen.

Wenn dein Mann nicht mehr aufstehen kann, früher oder später wird er nicht mehr hoch kommen, dann solltest du einen Pflegedienst in Anspruch nehmen. Wir hatten einen super lieben, die haben sich alle Zeit genommen, haben Sprüche auf den Lippen gehabt, die meine Mama zu lachen gebracht haben.

Ich weiß, aber leider kann man die Krankheit nicht aufhalten. Und ich habe immer gesagt, wer weiß, was oben im Kopf passiert. Mama hat fast auch nur noch geschlafen. Das sind die Medikamente und der Tumor.

Es tut mir leid, aber ich musste das mal sagen. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.

Ich kann dich auch verstehen. Ich wünschte, es gäbe ein Medikament gegen diese Sch...Krankheit. Aber leider ist das Leben manchmal sehr hart...

Ach Illy, ich weiß doch auch, wie schwer es für dich und deine Tochter ist. Es zerreißt einen innerlich und tut unheimlich weh, den geliebten Mann und Vater so zu sehen.
Ich weiß nur, dass mein Papa einiges bereut, was während der Krankheit passiert ist...

Drück dich

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
Mit Zitat antworten