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Alt 29.09.2003, 18:48
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo Ihr alle zusammen,

ich selbst bin zwar nicht dirket betroffen, jedoch bei meiner Schwester, 46 Jahre, wurde am 02.09.2003 eine Neck-Dissection rechts als auch links durchgeführt. Stimmbänder und Kehlkopf sind noch da! Luftröhrenschnitt mit Kanüle zum Atmen. Künstliche Magensonde wurde gelegt. Wiegt derzeit leider nur 40 Kg bei einer Größe von 165 cm.

Diagnose des behandelten Chefarzt:
ausgedehntes metastierendes Pharynxcarcinom, vom Nasenrachenraum bis zum Kehlkopf reichend. Tumorklassifikation T4 N2

Pathologischer Befund:
Neck-Dissection-Präparate und Tumor der RHW nach histologisch gesichertem Plattenepithelcarcinom.
Stellungsnahme:
Mäßig differneziertes und nicht verhorntes Plattenepithelcarcinom gut 6 cm im größten Durchmesser mit einer linksseitigen, knapp 2 cm messenden Lymphknotenmetastase. Die rechtsseitigen Lymphknoten tumorfrei.
Nach dem markroskopischen und mikroskopischen Aspekt wurde das Carcinom lokal und knapp in Gesunden befreit. TNM-Klassifikation: pT3 G2 V1 pN1 (1/6) pMX.

Hier wundern mich die Unterschiedlichen Definitionen: einmal T4 N2 und einmal T3 N1. Habe diesbezüglich beim Professor einen Termin am Donnerstag. Mir langts so langsam mit den Ärzten - die reden. und reden und reden und nehmen einem schon sehr die Hoffnung. Aber nicht mit mir und schon gar nicht mit meiner Schwester!!!!!!!! Ich weiß, daß sie das schaffen kann!

Die Wunden sind recht langsam verheilt und letzte Woche wurde eine Videofluoroskopie zur Beurteilung des Schluckaktes durchgeführt. Leider war dieser negativ, so daß ein Stomaverschluß noch nicht möglich ist. (Geht anscheinend das Meiste in die Luftröhre!?) So nun hieß es: üben Sie mit "Wakkelpuding" - üben - üben - üben. Das hat meine Schwester auch ganz tapfer gemacht - und heut war sie ganz stolz, weil Sie einen halben Becher gegessen hat und es ging kaum was daneben. (Kommt ja alles wieder aus dem Röhrchen im Hals raus).

Gegen mittag kam dann der Spezialist für "Schlucken". (Hatte letzte Woche Urlaub) Um Gottes Willen - blos kein Wakkelpudding mehr .... (Toll wenn man eine Woche damit übt!!!) Er sagte, daß bei meiner Schwester das Schlucken "sehr schlecht ist" der linke Muskelstrang bei der OP abgetrennt wurde, daß mit viel Übung "eventuell" der rechte Muskelstrang die Aufgabe vom linken übernimmt. (Psychologisch ganz toll!!!!????) Ich habe nun große Angst, daß das womöglich irreparabel ist. Denn solange sie nicht schlucken kann, kann auch kein Stomaverschluß gemacht werden. Haben Ihr da vieleicht Erfahrungswerte - wenn überhaut - wie lange so etwas dauern kann, bis das Schlucken wieder funktioniert. Morgen kommt wohl eine Logopätin zum Trockenschluck-Übungen zu machen!? Ich glaube meine Schwester wird wahnsinnig, wenn sie dieses verdammte Rohr nicht endlich rauskriegt!

Als weiteres "Procedere" (lt. Bericht) wird eine Bestrahlung erforderlich sein. Ich habe nun schon viel über Bestrahlungen im Hals gelesen, was mich alles sehr beunruhigt. Vor allem, daß dabei fast bei allen Patienten die Speicheldrüsen irreparabel zerstört wurden. Ganz zu schweigen vom Rest.

Habt Ihr schonmal was der IMRT-Therapie "Intensitäts modulierfte Radio Therapie". gehört (wird in Heidelberg praktiziert)? Anscheinend werden hier die Bestrahlfelder nochmals zerteilt um eine noch genauere Dosierung vornehmen zu können. Es soll dabei weniger gesundes Gewebe zerstört werden und möglich die Speicheldrüsen etwas verschont bleiben?


Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir etwas weiter helfen könnt.


Vielen Dank erst mal, mit freundlichen Grüßen

Bettine Rentschler[info@pv-rentschler.de[/email]
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