Thema: Meine Oma
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Alt 28.08.2008, 23:35
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Rena49 Rena49 ist offline
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Standard AW: Meine Oma

Hallo Sunny,
Du textest uns nicht voll - es ist ja gut - und dafür ist dieses Forum ja da - daß Du hier eine Möglichkeit hast, Deine Fragen loszuwerden und über Deine Ängste zu reden. Spezielle Fragen zum speziellen Krebs können wir Dir hier (vielleicht) nicht unbedingt beantworten, dafür gibt es ja das jeweilige Forum, aber wie Du Dich im Moment fühlst, das können wir hier ganz sicher nachvollziehen, denn das kennen wir hier eigentlich alle, weil wir als Angehörige einen Krebskranken begleiten oder begleitet haben.
Also schreib Dir ruhig Deinen Kummer von der Seele, wenn Du (leider) bei Deinen Angehörigen keinen Ansprechpartner findest. Das geht ja auch vielen so, manche Menschen versuchen, alles schwierige im Leben zu verdrängen (Vogel-Strauß-Politik) in der Hoffnung, daß es dann schon vorübergeht. Das funktioniert aber noch nicht mal bei dem grippalen Infekt oder den Masern bei Kindern. Ändern wirst Du es aber wahrscheinlich nicht so schnell.
Deine Oma ist wahrscheinlich auch völlig erschlagen von der Diagnose und versucht nun erstmal für sich allein, damit klarzukommen. Sie ist es ja wahrscheinlich auch nicht gewöhnt, über ihre persönlichsten Dinge mit anderen zu reden.
Daher solltest Du sie nicht mit Fragen "löchern", darfst ihr aber doch gern signalisieren, daß Du für sie da bist und - falls sie doch gern mal mit jemandem über ihre Krankheit und alle übrigen Dinge, die automatisch dann kommen, reden möchte, daß Du dann für sie da bist. Du darfst ihr auch gern sagen, daß Du Dich im Internet, z. B. in diesem Forum, umtust auf der Suche nach Informationen und daß Du auch gern bereit bist, an z. B. Arztgesprächen teilzunehmen (denn vier Ohren hören ja bekanntlich mehr als zwei) - und Du kannst sicher vieles besser aufnehmen als Deine Oma, da sie als direkt Betroffene evtl. nicht so ganz den Abstand hat. Das alles geht aber nur, wenn Deine Oma das möchte - sie ist der "Boß"! Sie bestimmt, mit wem sie wann worüber redet und wen sie ggf. bei Gesprächen mit den Ärzten dabei haben möchte.
Ansonsten bleibt Dir nur, sie so oft es geht zu besuchen und ihr die Zeit, die ihr noch bleibt, so angenehm wie möglich zu machen - und das ist manchmal schon schwierig genug. Nachdem, was die Ärzte gesagt haben, sieht es ja wohl so aus, daß die Chancen nicht ganz so gut sind - und eine Heilung wahrscheinlich ausgeschlossen, aber das heißt ja noch nicht unbedingt, daß sie nur noch ein paar Tage oder Wochen zu leben hat. Also gib die Hoffnung noch nicht auf!
Ich nehm Dich jetzt mal in den Arm und drück Dich und schick Dir ein ganz großes Kraftpaket. Es ist schön, daß es solche Menschen wie Dich gibt!
Alles Liebe
Rena
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