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Alt 01.09.2008, 08:38
noway noway ist offline
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Standard AW: Diffuses großzelliges B-Zell Lymphom

Zitat:
Zitat von nbsbg Beitrag anzeigen
Wahrscheinlich sind es also eher die anderen Medikamente (CHOP), auf die wenig maligne Zellen nicht so gut ansprechen, da diese Medikamente ja direkt die Zellteilung blockieren?
Richtig! Diese Chemomedikamente greifen alle schnell teilenden Zellen an, unabhängig ob Krebszelle oder nicht (wie man am Haarausfall bzw. an angegriffenen Schleimhäuten gut sehen kann). Indolente, d.h. wenig aggresive Lymphome bzw. deren Zellen befinden sich einfach nicht oft genug in der Teilungsphase bzw. sind nicht aktiv genug... (so hat mir meine Ärztin das mal erklärt...)

Zitat:
Zitat von nbsbg Beitrag anzeigen
Als ich ihr den Befund ausdeutschte und ihr sagen konnte, dass die Krankheit sehr wenig bösartig ist, hat sie sich sehr gefreut. Sie zeigte sich nur etwas verwundert, da der Arzt ihr gesagt habe, der Tumor sei "aggressiv".
Das machte mich nun auch wieder stutzig, denn z.B. hier:
http://www.radioimmuntherapie.ch/rit...prub=&rub=1295
steht, dass "langsam wachsend"="wenig bösartig"="indolent" und "schnell wachsend"="stark bösartig"="aggressiv". Demnach ist doch ihrer nicht aggressiv
Mirjam hat zwar schon sehr viel und gut erklärt aber warum Sie Dir geschrieben hat daß die ERkarankung deiner Tante wenig aggressiv ist kann ich nicht ganz erkennen (ich bin zwar wie Mirjam als Betroffener informiert aber medizinischer Laie - u.U. habe ich auch etwas überlesen). Meines Wissens nach ist ein diffusses großzelliges B-Zell-Lymphom immer den aggressiven Lymphomen zugeordnet.

Aus dem Befund..

"C83.3 Diffus großzelliges B-Zell Lymphom (DLBCL), Retikulumzellsarkom, Stadium: 1AE I.P.I.: 1, Therapie: R-CHOP mit intrathekalem Depocyte".

geht meines ERachtens keine Angabe über den von Mirjam erkanten "Grad 1" (indolent bzw. niedrig malig) hervor. Die zwei "Einser" im Befund deiner Tant beziehen sich doch auf das Stadium, d.h. wie von Mitjam richtig beschrieben die Ausbreitung bzw. die herrschenden Risikofaktoren nach dem I.P.I. (Internationalen Prognostischen Index) Faktoren. Und hier ist IPI: 1 ja na Super - Prognose. Ich glaube sie hat leider den Malignitätsgrad mit den Risikofaktoren verwechselt...

Ob nun ein aggressives oder ein wenig aggressives Lymphom besser oder schlechter ist kann man ohnehin nicht so sagen. Es gab hier mal vor einiger Zeit eine gute Diskussion darüber... Einerseits sind wenig aggressive Lymphome kaum heilbar andererseits kann man mit ein wenig Glück viele viele Jahre ohne Beschwerden oder Therapie leben... bei den aggressiven hingegen hat man hohe Heilungschancen andererseits sollte man sofort und u.U. auch aggressiv therapieren (und vor ner Chemo hat nun mal jeder Angst). Ich persönlich kann da für mich keine Entscheidung bzw. Bewertung treffen... (habe selbst ein niedrig malignes Lymphom...)

Mein Tipp an Angehörige wäre daß ihr euch vom Betroffenen die Erlaubnis einholt mit den Ärztne zu sprechen... (insb. als Krebskranker bekommt man kurz nach der Diagnose nicht alles mit bzw. versteht nur die Hälfte oder das was man verstehen will - eigene Erfahrung). So kann man oft Missverständnisse klären!!
Hier im Forum findet man zwar viele Menschen die sich auch gut auskennen... trotzdem bleiben wir alle medizinische Laien. Redet mit dem Ärzten und fordert bestimmt aber höflich euer Recht auf Auskunft ein!!! Ich persönlich habe noch keinen Arzt getroffen der nicht bereit ist Auskunft zu geben. Aufgrund der Arbeitsbelastung geht das zwar nicht immer aber doch sehr oft!!

Dir und deiner Tante wünsche ich alles Gute und viel Kraft für die vor euch liegende Aufgabe!!!

Geändert von noway (01.09.2008 um 08:54 Uhr)
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