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Alt 07.09.2008, 23:33
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Auffälligkeit bei Mammographie

Hallo Kati,

ich muss ein wenig schmunzeln. Nein ich lache Dich nicht aus. Dein Körper hat gute Notbremsen und schützt Dich mit einer Erkältung hoffentlich ein bißchen vor zu großer psychischer Überforderung.

Ich hoffe doch?

Mit dem DCIS ist das so eine Sache. Es ist eine Krebsvorstufe. Dort findet man Krebszellen, die als solche noch verkapselt sind, sozusagen durch Teilung noch nicht wirklich böse, aber doch so bedrohlich, dass dieses Gewebe, so groß, wie es sein mag, aus der Brust entfernt wissen will.
So wie es für die Kassen nicht einmal ein Grund ist, Frauen nach Entfernung von mehr oder weniger DCIS in den Genuss einer Reha kommen zu lassen (ist halt kein richtiger Krebs!?!?), so reagiert jedes Brustzentrum/Arzt unterschiedlich auf diese Bedrohung.
Operative Entfernung? sicherlich? Ausdehnung? fraglich, weil es sich mit Untersuchungsmethoden nur mittels Stanze, also Probebiopsie erkennen lässt.

So wie auch bei multizentrischen, also mehr als einem mit Tumor befallenenen Quadranten der Brust, gibt es auch Vorgaben, bei welcher Ausdehnung von DCIS die Brust erhalten bleibt oder sie entfernt wird.

Bei mir waren 2 Tumore bis 0,5 cm groß in DCIS eingebettet. Ein dritter lag direkt im Anschluss daran kopfwärts (cranial):
Dieser 3. Tumor wurde erst mit der Mastektomie entfernt, war 0,7 cm groß. Das DCIS war nur 0,3 cm größer, als vorher, bei der brusterhaltenden OP rausgeschnitten. Ergo saß der 3. nicht voll ständig drin.

Wie auch immer so ein Knoten entsteht, er entsteht wohl zwingend durch DCIS, kann es aber auch ohne tun.

Auch beim DCIS gibt gibt es eine Bewertung Grading über die Entwicklung/Reifeprozess dieser Krebs(vorstufe). Bei dem Wert 2, wenn er sich auf das DCIS bezieht, würde dass eine mittlere Entwicklung bedeuten. Nicht stark verändert, aber auch nicht ganz leicht.

Selbst bei der Behandlung von "nur" DCIS scheiden sich die Geister und auch die jeweiligen Folgen sind je nach Behandlung und individuellem Geschehen sehr unterschiedlich.

Der HER2-neu Status bezeichnet die Stärke des Wachstums, was wiederum Schlüsse auf die Bösartigkeit und damit mögliche Metastasierung geben soll.

eigenartig sind dann solche Berichte, die ich für Deine Anfragen googelte, dass die Prognose für eine bestimmte Art schnell wachsenden Krebses, trotzdem sehr gute Heilungschancen haben soll.
Da versteh noch eine die Welt!!!!

Die Hormonrezeptorempfindlichkeit kann man betrachten, wie man möchte.
Ist die Empfindlichkeit hoch, wird mit Hormonentzug und Antihormonen gearbeitet.
Damit greift man in den Hormonhaushalt ein.
Auch wenn Deine Mama schon in den Wechseljahren ist, speichert sich immer noch was im Fettgewebe und den Nebennieren.
Sind die Krebszellen unempfänglich für Hormone, ernähren sich also von anderen Stoffen des Körpers, dann gibt es hier keine Möglichkeit mit AHT einzugreifen.
Dafür werden dann andere Mittel ausgewählt. Da gibt es ebenfalls wieder mehrere Möglichkeiten. Muss gestehen, dass ich mich in dem Bereich nicht auskenne, weil der für mich bis jetzt nicht relevant ist.

Bis jetzt nicht, sage ich, weil Tumore/Krebszellen als "Überlebenskünstler" wohl in der Lage sind sich anzupassen. Habe schon davon gehört, dass bei einem Rezidiv, nach zuerst hormorezeptopositivem Befund, der Neue "gelernt" hat seine "Ernährung umzustellen".

Eine Prognose abzugeben zum jetzigen Zeitpunkt ist wirklich verfrüht und kann sich eigentlich auch nur auf die Empfehlung der Ärzte beziehen.

Wenn ich jetzt sagen würde "Die Werte, die ich erkannt habe, halten sich so im mittleren Bereich auf", hört sich das nicht nur blöde an, sondern berücksichtigt so viele andere Faktoren überhaupt nicht:
Wie geht Deine Mutter damit um?
Inwieweit geht Stress auf ihren Körper?
Wie gut ist sie in der Lage damit umzugehen, auch mal Entspannung zu finden oder in irgendeiner Form sowas wie Akzeptanz, Mut, Hoffnung, Zielgerichtetheit.
Welche Möglichkeiten stehen ihr offen, so gelassen wie es in dieser Situation nur möglich sein kann, damit umzugehen? Wie ist sie früher mit Problemen umgegangen? Welche Lösungsstrategien konnte sie erfolgreich anwenden?

Ganz ehrlich?
Es kann keiner Prognosen machen. Zu viele Faktoren. Zu viele unbekannte auch noch (Lymphknoten). Und zu viele Wege, die sich ständig verzweigen, neue Hürden darstellen oder Türen, die mit einem Mal offen sind für Erleichterung und Freude.

Für ein Lachen, selbst im Kummer.

Ich wünsche Euch Kraft,
und denke an Euch,

seid lieb gedrückt.

Ute
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