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Alt 05.10.2003, 19:16
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Standard Oropharynxkarzinom pT2pNOMO

Liebe Leser,

mein 60-jähriger Schwiegervater hat Ende 2002 anläßlich eines Zahnarztbesuches seinem Zahnarzt von Schmerzen im Hals berichtet und gebeten, einmal zu schauen, ob er etwas sehen könne.
Die Antwort des Zahnarztes sinngemäß "... wir sind doch Männer, da gurgeln wir mal und dann geht das schon wieder weg...".
Mitte März, nachdem er z.T. blutigen Speichel bemerkt hatte, bat er mich, ihm einmal in den Hals zu schauen. Ich sah, als Laie, im rechten Tonsillenbereich ein etwa Fünfmarkstück großes Areal, gerötet, mit weißen Punkten, teils blutig, nicht verschorfend und riet ihm zum umgehenden Besuch eines HNO-Arztes.
Daraufhin wurde eine Biopsie veranlaßt, die folgenden histologischen Befund ergab:

- Geringgradig differenziertes Plattenepithelkarzinom (AK 4883/03, AK 4940/03)

Nach dreiwöchiger Wartezeit erfolgte stationäre Aufnahme zur Panendoskopie, enoralen Tumorresektion, Neck dissection beidseits sowie zur Tracheotomie - Dauer dieser Operation ca. 7 Stunden.

Bei der HNO-ärztlichen Spiegeluntersuchung zeigte sich eine Exulzeration der rectiten Tonsille, diese jedoch auf das Organ beschränkt. Die übrigen Befunde waren unauffällig.

Im Computertomogramm des Halses zeigte sich eine Raumforderung im Bereich der rechten Tonsille ohne Anhalt für pathologisch vergrößerte Halslymphknoten.

Im Computertomogramm des Thorax zeigte sich ein grenzwertiger, pleuraständiger Rundherd im
Bereich des Mittellappens rechts von 5mm Durchmesser. Eine radiologische Kontrolle des
Befundes sollte in 3 Monaten erfolgen. (Anm.: ist inzwischen schon erfolgt und ergab keinen positiven Befund)

Im Computertomogramm des Abdomens zeigte sich eine unklare sklerotisch begrenzte Läsion in der BWS, eher untypisch malignitätsuntypisch. Es sollte jedoch zum sicheren Ausschluß ergänzend eine Szintigraphie erfolgen. (Anm.: ist inzwischen schon erfolgt und ergab keinen positiven Befund)

Nach entsprechender Vorbereitung wurden am 11.04.2003 folgende Eingriffe in Intubationsnarkose durchgeführt:

- Enorale Tumorresektion rechts, Tonsillektomie links (11.04.2003)
- Funktionelle, supraomohyoldale Neck dissection beidseits (11.04.2033)
- Temporäre Tracheostomie (11.04.2003)
- Tracheostomaverschluss in Lokalanästhesie (LA) (29.04.2003)

Der Tumor konnte dabei in sano entfernt werden. Der postoperative Heilungsverlauf blieb bis
zur Entlassung komplikationslos, die Fäden wurden entfernt. Das Tracheostoma konnte bereits
wahrend des stationaren Aufenthaltes problemlos abgeklebt werden. Am 29.04.2003 erfolgte der Tracheostomaverschluß in LA.
Die Ärzte der Klinik für Strahlentherapie haben eine postoperative, adjuvante Strahlentherapie indiziert.

Die Strahlentherapie wurde mit 36 Einzelbestrahlungen festgesetzt.

Nach Abschluß der Bestrahlungsserie erfolgte AHB über vier Wochen.

Soweit die medizinisch-fachliche Darstellung.


Die Beiträge im Krebsforum hier haben sehr wesentlich dazu beigetragen, daß der gesamte Ablauf im Verhältnis sehr positiv war. Am wichtigsten war wohl der Tip AMIFOSTIN zum Schutz der Speicheldrüsen, direkt vor JEDER (!!!) Bestrahlung - teilstationär - appliziert und der Hinweis auf Reishi!

Parallel zur herkömmlichen Methodik der behandelnden Ärzteschaft, deren Medikation, etc., wurden folgende Präparate und Hilfsmittel eingenommen, bzw. angewandt:

- Vitamin E 400mg, 3x3 täglich (nach Diagnosestellung)
- Ganodermin® (Reishi); Vital-Pilzextrakt nach Prof. Dr. Lelley, 60 Kapseln á 250 mg Extraktpulver; 2x1 täglich (nach Entlassung aus dem Krankenhaus)
- Bestrahlung mit Bioptron-Lampe (Klinikausführung, höhere Strahlingsleistung = kürzere Bestrahlngszeiten), so oft als möglich (nach Entlassung aus dem Krankenhaus)

- Vitamin E
Vitamin E, wie auch C, ist als Radikalenfänger mittlerweile überaus bekannt, nimmt dem Körper Arbeit ab, indem es die Zellen vor den freien Sauerstoffradikalen, die zellschädigende Wirkung haben, schützt, die körpereigene Abwehr sich also auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren kann.

Ein behandelnder Arzt meinte, man solle das nicht parallel zur ärztlich verordneten Medikation einnehmen. Die Radikale zerstörten ja schließlich auch Krebszellen.
Diese Aussage ist auf dem Hintergrund geäußert worden, daß mein Schwiegervater als "Fall" zu Studienzwecken für die Anwendung von AMIFOSTIN herangezogen wurde - und da sollen natürlich die wissenschaftlich auszuwertenden Daten nicht durch patienteneigene Zusatzmedikation verfälscht werden. Aus medizinischer Sicht durchaus verständlich und - für die Wissenschaftler wünschenswert. Aber als Patient ist man sich i.d.R. selbst der Nächste... - da sagt die Logik: es gibt nur wenige Krebszellen, dagegen Abermillionen gesunder Zellen, die den Radikalen Angriffsfläche bieten. Also dürfte der Prozentsatz der von den Radikalen geschädigten Krebszellen so minimal sein, daß der Schaden an den gesunden Zellen weitaus größer sein wird, als der Nutzen in Bezug auf geschädigte Krebszellen!

Fazit: In solchen Fällen keine Informationen an die Ärzte, sofern es sich nicht wirklich um "Medikamente" handelt, die zusätzlich eingenommen werden.
Mag also die Studie ein überraschend gutes Ergebnis geliefert haben, so kommt diese Therapie "AMIFOSTIN und Bestrahlung" eben - hoffentlich - noch vielen anderen Patienten zugute!

- Ganodermin 2x1
Prof. Dr. Lelley, GAMU, Krefeld, empfahl in einem Telefonat, nach Schilderung o.g. medizinischer Fakten, neben der Einnahme dieses Präparates noch folgende weitere Medikation:

- Agarikin 2x1
- Lentinulin 2x2
- Grifolanin 2x1

Prof. Dr. Lelley steht telefonisch sehr kooperativ für Detailinformationen und Ratschläge zur Verfügung. Ein Gespräch lohnt sich in jedem Fall. Bei Sammelbestellungen gibt es Rabatte. Im Internet errreichbar per www.gamu.de.

- Bioptron-Lampe
Diese Lampe emittiert ein polarisiertes Licht im Spektralbereich von 400-2000nm (gelbliches Sonnenlicht), das mit 40mW/cm² eine Eindringtiefe von etwa 2,5cm erreicht.
Polarisiertes Licht, wie auch LASER (z.B. Helium-Neon 632,8nm, rot), wirkt, wissenschaftlich nachgewiesen seit Jahrzehnten, entzündungshemmend, schmerzstillend, regt das Immunsystem an, fördert die Durchblutung und normalisiert den Stoffwechselhaushalt der bestrahlten Zellen.
Dadurch wird frisches Narbengewebe homogener, weicher, weil durch den optimierten Stoffwechsel Schlackenstoffe, Abfallprodukte des Zellhaushaltes, besser aus dem nur schwach durchbluteten Narbengewebe abtransportiert, statt eingelagert, werden.

Sofort nach Entlassung aus dem Krankenhaus begann mein Schwiegervater mit der Bestrahlung der Narben, sowie intraoral des OP-Gebietes für jeweils 15 Minuten, mehrmals täglich, anfangs wenn Beschwerden auftraten, wie Schmerzen beim Schlucken, etc., später auch prophylaktisch.
Er berichtete, daß die Schmerzen nach der Bestrahlung mit der Lampe verschwunden oder zumindest nur noch stark abgeschächt wahrgenommen wurden. Die Narben verheilten sehr gut.

In der Klinik wurde er als Paradefall für ausgezeichnete Wundheilung (besonders intraoral) und geringste Nebenwirkungen im Bereich der Bestrahlungsfelder vorgeführt.

Durch den Einsatz von AMIFOSTIN vor den Bestrahlungen wurde zumindest die volle Funktionsfähigkeit der linken Speicheldrüse bewahrt, die rechte wird sich mit der Zeit wieder funktionsfähig ausbilden müssen.

Bemerkenswert ist gewesen, daß er an Samstagen kein AMIFOSTIN bekommen sollte, weil das aus organisatorischen Gründen nicht möglich sein sollte.
Einen Samstag erhielt er also kein AMIFOSTIN und hatte in den Folgetagen wesentlich heftigere Nebenwirkungen, als mit AMIFOSTIN.
Fazit: Er vereinbarte, daß er samstags nicht zur Bestrahlung käme und erhielt folglich künftig vor JEDER Bestrahlung AMIFOSTIN.

Allerdings sollte eine Bestrahlungsserie nicht unnötig unterbrochen werden, da die Krebszellen eine eigene Biodynamik haben, die sich nicht an organisatorischen Hindernissen in der Terminplanung ausrichten, noch darauf Rücksicht nehmen.
Bestrahlungen wirken in summa und bezogen auf einen definierten Zeitraum, weil nur unter diesen errechneten Wertezusammenhängen die beabsichtigte Wirkung gegeben ist.

Wünschenswert ist auch, daß die behandelnden Ärzte untereinander sich kooperierend ergänzen und abstimmen, daß sie die Ängste der Patenten wahrnehmen und darauf eingehen, wie auch auf - konstruktive, mit fundiertem Wissen untermauerte Therapievorschläge, auch ggf. alternativer Natur - seitens der Betroffenen.

Aber: auch Ärzte sind nur Menschen, können irren, sind eingebunden in ein Konstrukt, das sich unter primär wirtschaftlichen Aspekten zu rentieren hat, leiden unter statistischem Erfolgsdruck, Zeitmangel, etc. und insbesondere allergisch gegen Patienten"ratschläge"...

Deshalb, wenn ich als Patient ein offenes Ohr für therapeutische Vorschläge erlangen möchte, sollte ich dem Arzt alle Informationen sorgfältig aufbereitet, übersichtlich dargestellt und mit Quellen-Nachweisen versehen, präsentieren.

Auf diese Weise haben Ärzte sich schon über 200-seitige, englischsprachige Zusammenstellungen aus dem Internet, ordentlich gebunden und mit Inhaltsverzeichnis versehen, zu Gemüte geführt und darin beschriebene Therapiewege, - meist waren es Kliniken in den USA, die diese neuartigen Therapieformen beschrieben -, beschritten.
Ärzte haben leider nicht die Zeit, sich neben ihren Diensten, Fortbildungen, Auseinandersetzungen mit ihren Berufsverbänden, Regressen der Krankenkassen, etc. noch mit patientenspezifischen Detailrecherchen zu befassen. Solche Recherchen kosten eine Unmenge an Zeit und sind überaus arbeitsintensiv.

Wer aber einen Angehörigen hat, der erkrankt ist, für den sollte notfalls auch ein Urlaub zu "opfern" sein, um ggf. hier noch unbekannte Therapieformen zu entdecken und den behandelnden Ärzten diese in leicht verdaulichen Häppchen mundgerecht zu präsentieren.
So habe ich mehrfach ein offenes - und auch dankbares - Ohr bei Ärzten gefunden.

Summa summarum:

Ein relativ "guter" Befund, eine recht zügig und sorgfältig durchgeführte OP, den "Vorzug" AMIFOSTIN bekommen zu haben, halbwegs gesprächsbereite und kooperative Ärzte, die nicht nur schulmedizinische Traditionen pflegen, dies alles sind sicherlich nicht immer und überall anzutreffende, gute Voraussetzungen, eine solche Erkrankung mit halbwegs mäßigen Blessuren zu überstehen.
Aber: ich bin überzeugt, daß die Kombination dieser Voraussetzungen mit den hochdosierten Vitamingaben und der Behandlung mit der Bioptron-Lampe, sowie dem Reishi-Extrakt Ganodermin diese positive Entwicklung ermöglichte.

Mein Schwiegervater wird auch weiterhin Reishi und Vitamin E zu sich nehmen und intraoral bestrahlen, wer weiß, ob nicht die Speicheldrüsen ebenfalls von der positiven Wirkung des polarisierten Lichtes profitieren... - Ein Versuch ist es wert - und schaden kann es nicht.


Nochmals unser aller Dank an alle Aktiven hier im Forum für die Hinweise auf AMIFOSTIN und REISHI, verbunden mit der Bitte um Anfragen zu hier geschilderten Einzelheiten oder Themenbereichen, Bezugsquellen, etc., sofern entsprechender Bedarf an Klärung oder ergänzenden Informationen besteht.
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