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Alt 06.10.2003, 09:35
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo Harry,
danke für Deine ergänzenden Worte, die mir noch folgende Gedanken folgen ließen:

Mein vorstehendes Fazit "In solchen Fällen keine Informationen an die Ärzte..." bezog sich auf die KLINIKärzte.

Wenn man sich nicht sicher ist, ob man dies oder jenes (Vitamin-/Mineralstoff-)Präparat in Kombination mit VERORDNETER Medikation einnehmen kann, auch das Lesen der Beipackzettel der jeweiligen Medikamente nicht ausreichend verständliche Klärung bringt, dann sollte man STATT der Klinikärzte den HAUSarzt befragen, - der insoweit objektiver in seiner Antwort sein kann, weil bei ihm kein klinisches "Studien"-Interesse die Antwort vorgibt.

Wechselwirkungen sind stets zu beachten, i.d.R. aber auch deutlich in den Präparate-/Patienteninformationen aufgezeigt.
So wirkt Vitamin E auch gegen Thrombosen, weshalb bei Kombination mit blutverdünnennden Medikamenten eine Überwachung der entsprechenden Blutparameter angezeigt ist.
Diabetiker haben bei der Einnahme von hochdosiertem Vitamin E ggf. einen geringeren Insulinbedarf, da es blutzuckersenkende Eigenschaften haben kann.
Patienten mit Schilddrüsen-Unterfunktion sollten die spezifischen Werte beobachten lassen.

Vitamin E in Dosierungen von 4g/tgl. werden beispielsweise bei ALS (Amyotrophe Lateralsklerose, muskeldegenerative Erkrankung) gegeben, z.T. sogar als alleinige Medikation, die in Einzelfällen zur Gesundung, bzw. zur fortgesetzten Lebensführung ohne Rollstuhl geführt hat. Ebenso bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, etc..

Da es kaum verwertbare Studien (Doppelblindstudien) in Bezug auf die Anwendung hochdosierter Vitamine bei einzelnen Erkrankungen gibt, wird nach wie vor kontrovers diskutiert.
Deshalb kann, wie in den meisten Empfehlungen hier im Forum, keine Allgemeingültigkeit aufgestellt werden, sondern lediglich die erlebte Erfahrung, als ganz persönlicher Maßstab fungierend, dargelegt werden.

Seelische Unterstützung - sicherlich das A und O bei den meisten ernsthafteren Erkrankungen!
In der ärztlichen Ausbildung leidlich vernachlässigt, sind die Ärzte i.d.R. überfordert, zeitlich, wie auch psychisch. Gerade in der Onkologie werden häufiger Niederlagen erlitten, Erfolge sind leider nicht die Regel. Der Umgang mit diesen, auch als persönliches Versagen verstandenen, Erfahrungen, ist auch für Ärzte ein meist schwieriges Unterfangen, abgesehen vom erfolgsorientierten Leistungsdruck gegenüber den Vorgesetzten. Und Erfolg bedeutet Heilung des Patienten..., Fragen desselben an den behandelnden Arzt, weshalb dieser oder jener Patient verstorben ist, sind keine Seltenheit.

Insoweit sind die Angehörigen in erster Linie gefordert, dieses Defizit an seelischer/psychischer Unterstützung zu kompensieren.
Angesichts der ureigenen Angst um den betroffenen Angehörigen, der Ungewißheit, des Nichtverstehens dieser Krankheit, des bohrenden "Warum"'s, eine sehr kräftezehrende Angelegenheit.
Aber: es ist die für den Erkrankten lebensnotwendige, ihn aufbauende Kraftreserve, aus der er die für seine Gesundung notwendige Willenskraft bezieht - und damit auch den behandelnden Ärzten Mut macht, menschlich-sinnvolle und therapeutisch wirksame Medizin zu praktizieren, trotz aller wirtschaftlich-statistischen Repressalien, denen sie unterliegen.

In dieser Konstellation weiß dann auch der Patient sich gut versorgt und kann somit zuversichtlicher sein und aktiv an seiner Therapie mitarbeiten.
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