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Alt 13.09.2008, 22:34
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard AW: Doch schon Rezidiv

Guten Abend, Ihr Lieben, die immer so nett an uns denken und die Daumen gedrückt haben !
Aaalso:
Meine Mutter ist wieder aufgewacht , die OP hat auch nur 1,5 Stunden gedauert, was mir schon verdächtig kurz vorkam, als meine Papa mir das gestern abend erzählte....
Sie bekam ein Stoma gelegt, soweit so vorhersehbar, aber leider hat der Chirurg bei der Gelegenheit auch das Ausmaß des Tumors im Bauchraum gesehn ! Der muss inzwischen wieder riesig sein (ca. 30x15x15cm oder so ähnlich), das hat der Arzt dann in aller Ruhe und im Chefzimmer meinem Papa genau beschrieben und erklärt und auch dass meine Mutti unter diesen Umständen wohl nur noch kurz zu leben hätte ! Nun hat er auch gesagt, dass man das natürlich nie genau sagen kann, weil er jetzt z. B. auch nicht wusste, in welchem Zeitraum der Tumor so groß wurde (der Chirurg ist ein anderer als früher und hatte bisher mit ihr nix zu tun) und wie schnell und wohin er weiterwächst.
Naja, aber als mein Vater mir das alles gestern abend eröffnete war ich total geschockt- soooooo schnell ( der sprach von 10 Tagen ungefähr ) haben wir nicht damit gerechnet!
Es folgte viel Geheule mit meinem Freund und eine schlaflose Nacht, vorhin hab ich aber wieder mit meinem Vater telefoniert, er klang wieder viel aufgeräumter und hat erzählt, dass meine Mutti noch nicht mit dem Arzt gesprochen hat, also die neueste Prognose noch nicht kennt, dafür aber guter Dinge ist und sogar schon wieder essen durfte und sich morgen ein Eis wünscht und es auch bekommt.
Morgen besuchen wir alle meine Mutti- sogar meine Schwester kommt eingeflogen- man weiss ja nie, wie viel Zeit wir noch miteinander haben. Die Frage ist nur, ob es eigentlich sinnvoll ist meiner Mutter das alles so mitzuteilen (wir machen das sowieso nicht, wenn dann am Montag der Arzt )- sie wusste zwar bisher immer alles genauestens, der Arzt soll ihr auch von dem Tumor berichten, ich denke aber, er sollte sich eine Prognose sparen! Wir Angehörige wissen Bescheid und stellen uns drauf ein, aber meine Mutti ist ja eigentlich guter Dinge und macht schon Gymnastik im Bett etc. soviel sie halt mit ihren paar Kräften kann- was soll man sie mit so einer vielleicht sowieso falschen Prognose belasten ? Wie seht Ihr das ?
Das mit dem Stoma wurde ihr auch heute genau erklärt, es funktioniert auch schon, dazu bekam sie noch weitere dicke Infos und Zubehör- also soll sie sich doch einfach einigermaßen wohl fühlen und wenns soweit ist, merkt sie's doch sowieso! Immerhin ist der Hauptzweck der OP, nämlich wieder essen zu können, erreicht !
Mal sehn, wie sie morgen drauf ist, ich find ja sowieso schon toll, dass das mit dem Essen schon wieder klappt- alles weitere wird sich zeigen, jetzt sind wir auf alles vorbereitet, meine Papa hat auch schon den Ärzten, vor allem dem Hausarzt gesagt, dass er meine Mutti pflegen will bzw. halt Beutel mit zusätzlicher intravenöser Nahrung, die leider nötig ist, auswechseln,ihr mit dem Stoma helfen etc. . Vielleicht bereiten wir auch morgen noch alles vor, für ihre Rückkehr nach Hause- wenn sie bettlägerig wäre, würden wir ihr Bett anstatt dem Sofa ins Wohnzimmer stellen, damit sie alles und jeden um sich rum hat- aber vielleicht ist es dazu ja noch zu früh und sie krabbelt noch eine Weile rum ?!
Wir werden sehn....
Auf jeden Fall ist sie weiterhin geistig voll auf der Höhe und das soll möglichst lange so bleiben und sie auch nicht vom gemeinschaftlichen Leben abgetrennt werden!
Tut mir leid, dass ich Euch so schocken musste- irgendwie weiss man ja seit über einem Jahr, dass es irgendwann so kommen wird, aber "irgendwann" war doch immer noch so schön weit weg.......
aber auch wie gesagt: DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT, es zählt der Augenblick!
schönen Abend noch und gute Nacht!
Eure MM-Manuela, die heute wieder besser schlafen wird....

Danke fürs Zuhörn und für Euren Beistand bisher!

PS: ich hatte von gestern Abend bis jetzt kein internet-Anschluss, deshalb hab ich so lang nix berichtet!
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Du musst das Leben nehmen, wie es ist
- aber Du darfst es nicht so lassen.

Karl Richter
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