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Alt 20.09.2008, 17:08
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Schmerzen in den Beinen???

Hallo Dalli,

Als erste Therapiebehandlung erhielt ich damals auch Gabapentin, habe es garnicht vertragen. Die Nebenwirkungen waren die volle Breite, mit starker Uebelkeit und keinen Appetit, zudem beeinflusste es den Schmerz nicht. Nachdem ich meinen Termin bei der Schmerztherapeutin erhielt, wurden verschiedene Medikamente getestet. Fuer die Neuropathie nehme ich jetzt Lyrica, welches nach kurzer Zeit recht gute Erfolge zeigte. Hatte nur etwa 3 Wochen leichte Nebenwirkungen. Zudem trage ich ein Morphiumpflaster, und become fuer extreme Schmeryschuebe noch Morphiumtabletten. Die Schmerzen der durchgetrennten Muskelstraenge wurden mit Katadolon behandelt, was ich aber leider nicht vertrage.

Leider wissen die Chirurgen nicht viel mit unseren Schmerzen anzufangen, da sie die spezielle Ausbildung dafuer nicht erhielten. Sie wissen zwar, dass wir sie haben und was der Ausloeser sein koennte. Es ist auch sehr schwierig Schmerzen im Bauchraum (Becken) genau zu bestimmen, da sie meistens weder auf dem CT noch einem MRT sichtbar sind. Auf alle Faelle beeinflusst jede OP die Reaktion der wichtigen Nerven- und Muskelstraenge, welche fuer die Beine wichtig sind. Zudem nimmt es der Darm uns oft lange uebel, dass er in seiner Funktion beeintraechtigt wurde.

Was sehr wichtig fuer die Perestaltik ist, genuegend Fluessigkeit (mindestens 2-3 Liter pro Tag) trinken. Bekommt dein Mann zu dem Opiat gleichzeitig Abfuehrmittel verschrieben?

Es gibt verschiedene Moeglichkeiten den Darm anzuregen, z.B. eine richtig kraeftige Fleischbruehe. Durch das leichte ueberdosieren bekommt man Durst und trinkt automatisch mehr. Zudem gibt es in der Apotheke Milchzucker und indischer Flohsamen, beides sollte versucht werden. Fuer den Anfang bitte auf stopfende Nahrungsmittel (Kartoffeln, Weissbrot usw.) verzichten. Schaue auch einmal bei www.stoma-forum.de vorbei, dort gibt es viele Beitrege zur Ernaehrung.

Bei der Akupunktur ist es wichtig, dass der Arzt weiss, wo die Magen-Darmpunkte sitzen. Diese sind z.B. zwischen Daumen und Zeigefinger, direkt am Hinterkopf und genau gegenueber und neben dem Stoma. Zu Beginn waere es ebenso sinnvoll entlang der Wirbelsaeule verschiedene Brennpunkte mit Narkosemittel zu behandeln. Das aber darf wahrscheinlich nur ein ausgebildeter Schmerztherapeut, was bei mir 2x im Jahr gemacht wird. Seit Januar uebernimmt die GKV uebrigens die Kosten einer Akupunktur. Bei mir dauerte es recht lange, bis die 2-woechentliche Behandlung Erfolge erreichte.

Die Osteopathie wird von einem Physiotherapeuten gemacht. Hierbei muss man aber darauf achten, dass er/sie diese Behandlung schon lange macht und konstant an Fortbildungsmassnahmen teilnimmt. Manche Therapeuten nahmen die Ausbildung leider im Schnellverfahren mit. Eine Behandlung kostet bei uns hier ca. 40-45 €. Bei Behandlungsbeginn war ich fuer 2 Monate woechentlich, dann alle 2 Wochen, jetzt reichen alle 3-4 Wochen.

Was fuer deinen Mann ganz wichtig ist, dass er jemand findet, der seine Beschwerden ernst nimmt, das ist schon ein kleiner Meilenstein. Ich hoffe, dass das bald der Fall sein wird.
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Jutta
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