Einzelnen Beitrag anzeigen
  #25  
Alt 02.10.2008, 21:49
Moma7 Moma7 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2007
Beiträge: 100
Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo Ute!

Meine Gedanken nach der Diagnose kurz vor Weihnachten kreisten auch darum, wann ich wohl nach der OP wieder arbeiten können würde.
Zuerst habe ich gedacht so 3 Wochen nach der OP müsste wieder gehen. Dann kam die 2. OP im Februar, dann die Strahlentherapie im März/April und danach noch AHB im Mai.
Im Juni habe ich entgegen der Empfehlung der Ärzte wieder angefangen zu arbeiten. Ich habe mich noch nie so auf meine Arbeitsstelle gefreut wie nach diesen 5 Krankheitsmonaten. Ich hatte zwischendurch ab und zu etwas gearbeitet, was ich so von zu Hause aus am Computer erledigen konnte oder Kolleginnen beraten, wenn es um mein Arbeitsgebiet ging. Gelegentlich habe ich auch eine Stippvisite an der Arbeitsstelle gemacht.
Die ersten Wochen waren sehr hart und ich bin dabei so manches Mal an meine Grenzen gestoßen, was aber auch daran lag, dass die Arbeit nicht gleichmäßig über die Woche zu verteilen ist, sondern es dazwischen immer mal Tage gibt, an denen ich 8 - 11 Stunden arbeiten muss (trotz Wiedereingliederung). Bis jetzt habe ich es aber nicht bereut, wieder angefangen zu haben, weil ich meine Arbeit sehr gern mache. Ich bin mir im Moment jedoch noch nicht sicher, ob mein Wiedereingliederungsplan aufgeht. Im Moment bin ich bei 60%, ab 27. Oktober bei 80% und ab Februar wieder Vollzeit. Vollzeit kann ich mir im Moment noch nicht wirklich vorstellen. Ich bin doch ganz schön erschöpft, wenn ich Nachmittags nach Hause komme und das mit dem Haushalt habe ich auch noch nicht ganz im Griff.
Ich merke aber auch, dass ich durch die Anforderungen, die die Arbeit mit sich bringt, auch wieder leistungsfähiger werde. Das mit dem Gedächtnis ist schon besser geworden und es gibt auch wieder Tage, an denen ich fast ohne Pause von Morgens bis Abends durchpowern kann.
Ich habe auch gemerkt, dass ich mit meinen Problemen wie rasche Ermüdbarkeit, Vergesslichkeit, eingeschränkte Multitaskingfähigkeit nicht allein bin. Wenn ich meine Kolleginnen so anhöre, geht es ihnen auch ohne Krebserkrankung ähnlich. Meine Kolleginnen sind alle zwischen 51 und 61. Vielleicht empfinden wir die Einschränkungen nur deutlicher, weil der Alterungsprozess durch die AHT abrupter einsetzt.

LG Moma
Mit Zitat antworten