Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 13.10.2008, 16:17
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.748
Standard AW: Viele Fragen und viel Angst

Liebe Sandra,
ich war auch die ersten Monate nach Diagnose ziemlich durch den Wind, doch als mir dann berichtet wurde, dass der Tumor nach Bestrahlung immer kleiner geworden ist und nun ganz verschwunden - habe ich wieder Mut geschöpft.
Metastasen hatte ich keine.
Für jeden noch so kleinen Fortschritt unter der Behandlung war ich innerlich sehr dankbar. Die Radio und Chemo habe ich als meine Lebensretter angesehen - da ich ja nicht operiert wurde. Ich war bereit, alles zu ertragen, denn ich will meine 47 Jahre noch um einige verlängern...

Dann habe ich drei Monate nach Diagnose wieder begonnen zu arbeiten und hatte so ein Stück Normalität zurück.
Immer bevor eine Nachsorge ansteht, fühle ich mich grottenschlecht, aber wenn sie überstanden ist, geht es wieder besser.

Jeder verarbeitet eine Krebsdiagnose auf seine Weise, wenn dann jedoch die Krankheit zum Stillstand kommt, scheint es garnicht mehr so schlimm.
Man kann nicht unablässig in einem Dampfkessel der Angst leben, niemand verkraftet das.
Sobald die Therapie beendet ist und die Onkologen sich positiv äussern, kommt die Hoffnung zurück, dass alles wieder gut wird.
Die Angst vor einem Rezidiv bleibt, aber daran denke ich nicht oft, sonst würde ich durchdrehen.... also verdränge ich und geniesse jeden Tag , an dem es mir gut geht.

Ein Psychologe würde mir persönlich nichts bringen, denn niemand , auch nicht der beste (gesunde) Psychologe kann sich in einen Krebskranken einfühlen. Ich bin nur in der Lage, Ratschläge und daumendrücken von anderen Erkrankten anzunehmen, deshalb bin ich hier im Forum.
Aber jeder denkt anders darüber - wenn es dir hilft, so suche dir psychologischen Beistand.

---------

Die Bestrahlung tut nicht weh (man merkt nichts) und dauert nur wenige Minuten.
Visualisiere, wie die Strahlen die verbliebenen Krebszellen abtöten , wenn man visualisiert, ist es leichter mutterseelenallein unter dieser Kanone zu liegen.
da du keine Chemo bekommst, werden sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten.
Schreib, wie es war - hier im Forum zu schreiben - ist auch Psychotherapie
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (13.10.2008 um 16:28 Uhr)
Mit Zitat antworten