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Alt 22.10.2003, 13:25
Gast
 
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Standard Wie soll es weiter gehen?

Liebe Dagi(Zisle51),

ich habe sehr gerührt den langen Thread gelesen. Bin auch drei Jahre nach dem Tod meiner Frau jetzt mal wieder den Tränen nahe.

Du machst es genau richtig, Dich auf alles vorzubereiten.
Ich tat es genauso, wir haben sogar schon bei Ausbruch der Krankheit uns gegenseitig eine (allerdings) nichtnotarielle Vollmacht unterschrieben (mit dem Zusatz versehen) auch über den Tod hinaus.
( Mit meiner zweiten Frau haben wir jetzt vor dem Notar uns gegenseitig eine Generalbvollmacht gegeben. )

Ferner haben wir jeweils eine Patientenverfügung unseren Ärzten gegeben, das wir im Falle des Falles keine lebensverlängernden Massnahmen wünschen, sondern lediglich Schmerzlinderung gewünscht ist.

Ich habe wohl ihren nahen Tod geahnt, ohne das ich wissen konnte, wann er denn (im Hospiz) eintritt. Einen tag vor ihrem Tod habe ich meine Sorgen dem Hausarzt mitgeteilt. Er regte an, mich mit unserem örtlichen Bestatter zusammenzusetzen.

Ich wollte im Falle des Falles doch nicht in Panik geraten, was denn dann alles zu tun sei.

Das war genau richtig, so konnte ich alles Wichtige richten und auswählen. Es war hart, aber unumgänglich. Ich habe die zu benachrichtigenden Adressen schon im PC gehabt und auch eine Todesanzeige entworfen, nicht ahnend, daß sie bereits einen Tag später gebraucht würde.

Nach dem Tod meiner ersten frau lief dann alles durch die Vorarbeit geordnet ab.

Der erste formelle Gang war zur politischen Gemeinde: Hier bekam ich die Sterbeurkunde (hinreichend viele Originale bestellen). Ich habe das handschriftliche Berliner Testament (in dem wir uns gegenseitig als Erben einsetzen) mitgebracht. Ich wurde nach eigenen Kindern und den Verwandten meiner Frau (mit Adressen) gefragt. Ferner wurde nach Vermögen (Grundbesitz) meiner Frau gefragt.

Man hat mir dann einen geschlossenen Umschlag gegeben für das Notariat. Dort wurde mir dann das handschriftliche Testament, daß ich der politischen Gemeinde als Testament meiner Frau vorgelegt hatte, als TESTAMENT ERÖFFNET. Es wurde mir ein Erbschein ausgestellt für das Vermögen meiner Frau.

Da ich schon im Verlauf der Krankheit sämtliche Verpflichtungen, Adressen für die belange meiner Frau (Krankenkasse, Versicherungen, Arbeitgeber, Beihilfe) in- und auswendig kannte, habe ich dann umgehend die enzelnen Institutionen informiert.

Ich bewundere Deine tapferen und sehr sinnvollen Schritte, sie sind in SEINEM und in DEINEM Sinne.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft.
Frage ruhig, wenn ich helfen kann, tue ich es gerne.

Shalom
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