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Alt 21.11.2008, 22:14
Polyglotte Polyglotte ist offline
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Registriert seit: 15.09.2008
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Standard AW: Brauche ein bisschen Hoffnung...und möchte Euch allen danken.

Liebe Diana,
Habe Dich gerade hier, bei Cindy und im Tarceva-Thread gelesen. Es tut mir so leid, dass es Deiner Mama momentan so schlecht geht. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die Antibiotika greifen und sie den Infekt schnell wieder los ist. Es ist schlimm, einen geliebten Menschen so leiden zu sehen und das Gefühl zu haben, nichts tun zu können. Diese Hilflosigkeit habe ich bei meiner Freundin auch verspürt, habe sicherlich auch deswegen wie wild Karten mit lesenden Frauen aufgetrieben, ihr jeden Tag geschrieben, selbst als mein Umfeld anfing mir zu sagen, ich solle das lieber sein lassen und würde mir damit nur selbst weh tun. Den Krebs wegzaubern können wir als Freunde und Angehörige nicht, wohl aber da sein, zuhören, auffangen. Und auch kleine Freuden sind wertvoll. Du kümmerst Dich toll um Deine Mama, sorgst dafür, dass es ihr so gut wie nur irgendwie möglich geht, sowohl körperlich als auch emotional. Du liebst sie...etwas kostbareres kann uns im Leben nicht passieren. Und ich bin sicher, diese Liebe zu ihr wird Dir auch die Kraft geben, sie weiterhin so toll zu unterstützen, auch wenn es sehr weh tut, sie so zu sehen.

Drüben hast du gefragt, wie es mir geht. Schwer zu sagen. Der Schultag heute ist gut verlaufen; ich habe sogar mal wieder mit meinen Schülern lachen können. Als ich dann nach Hause kam, sah ich, dass Brigittes (und meine) ehemalige Schule einen Nachruf veröffentlicht hatten. Das so schwarz auf weiß zu sehen, war unheimlich schwer, und nun sitze ich hier seit einer Stunde und die Tränen lassen gar nicht nach. Vor mir der halbfertige Brief an ihren Mann. Die "richtigen" Worte finde ich nicht, die gibt es auch nicht. Ich werde mich mit denen abfinden müssen, die sich finden lassen und darauf vertrauen, dass er weiß, dass sie von Herzen kommen.

Liebe Diana, ich werde morgen an Euch denken, hoffe es gibt Gutes zu berichten. Sei lieb umarmt.

Euch allen eine angst-und schmerzfreie Nacht. Ich bin nach wie vor so froh, dass es Euch gibt.

Eure Sarah, die jetzt die Taschentücher alle aufsammelt, wegwirft und ihren Brief weiterschreibt.
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