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Alt 23.11.2008, 07:55
NTH NTH ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,

schön, dass du deinen Weg hierhin gefunden hast.
Zu deiner Angst, keine Kinder mehr bekommen zu können, wirst du hier ganz viele tolle Frauen finden, die dem Krebs den "Stinkefinger" gezeigt haben und sich den Kinderwunsch erfüllen konnten oder gerade dabei sind...ich bin davon überzeugt, du wirst in deinem Beitrag in den nächsten Tagen einige Berichte finden....

Zur Diagnose an sich:
ich kann dich gut verstehen. Ich hatte auch ganz viele schlechte Jahre hinter mir und in dem Moment, als endlich alles "gut" ist und man denkt, von nun an ist man all die Altlasten los.....kommt so ein Mist.

Ich habe glaube ich die ersten zwei Wochen fast nur geweint. Ich hab immer wieder gefragt, warum ich nun denn auch noch Krebs bekomme - wo ich doch in diesem Leben schon mehr mitmachen musste, als die meisten anderen...

Und warum dieser Mist jetzt kommt, wo endlich alles gut ist...

Und warum ich Krebs bekomme, wo ich doch versuche, im Leben immer fair und gerecht zu sein und andere, die sich völlig fern von ethischen und moralischen Ansätzen durch´s Leben schlagen und nur darauf aus sind, anderen zu schaden (zum Beispiel die Ex Frau meines Partners, die uns jahrelang im Scheidungsverfahren zugesetzt hat ) kommen "ungeschoren" davon...

Ich weiß mittlerweile, dass mein Tumor schon seit Jahren da war ( das ist größentechnisch einfach sicher).
Und ich habe mir es mittlerweile so erklärt, dass das Schicksal mir die Diagnose in Zeiten, in denen ich es nicht verkraftet hätte, einfach aufgespart hat und erst dann "offenbart" hat, als ich in der Verfassung war, die Ärmel hochzukrämpeln und zu kämpfen.

Für viele von uns ist Krebs der Startschuß dafür gewesen, das Leben zu überprüfen, mit Altlasten endgültig abzuschließen, neue Verhaltensweisen zu suchen und zu üben.
Ich habe mal gelesen, Krebs bietet die Möglichkeit, sich das Leben zu holen, das man haben möchte...

Angst ist normal, aber pass auf, dass sie dich nicht daran hindert, mit aller Kraft zu kämpfen. Du hast ja schon einige Verweise auf die Psychoonkologie. Such dir Unterstützung, falls du möchtest.

Und denk dran, dass du einen Partner hast, der dich noch braucht .

Der Satz: "fang jetzt endlich an zu kämpfen, wir brauchen dich noch" hat mich damals aus der Lethargie geholt...

Du kannst brusterhalten operiert werden - das ist schonn mal ein großes Glück.
Ich habe damals Indizien dafür gesammelt, dass ich trotz Diagnose immer noch großes Glück habe,
um mir damit zu beweisen, dass alles für mich gut ausgehen soll.

Du findest hier sehr viele Frauen, die durch die Behandlung sehr gute Erfolge erzielt haben - vielleicht können sich noch ein paar Mitstreiterinnen hier verewigen, um dir Mut zu machen?

Kopf hoch und
werde der - der du bist..

Nicole
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