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Alt 27.11.2008, 12:53
Anwi Anwi ist offline
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Standard AW: Wie schnell zur OP?

Hallo Jobeth,

habe Deine Frage leider jetzt erst gelesen. Ich empfand das Stanzen zwar nicht direkt als schmerzhaft, aber als extrem unangenehm, denn beim letzten Stanzen war meine Brust danach total blau....und das sah ganz schrecklich aus...man hielt es jedoch ärztlicherseits für ungefährlich, es war ganz einfach ein großflächig angelegtes Hämatom, das zwar nicht schmerzte, dessen Anblick aber fürchterlich war. Aber ich wusste ja, woher es kam....

Natürlich sagten die Ärzte nicht, dass beim Stanzen Tumorzellen verbreitet werden könnten (Aber allein durch den Einstich kann ich mir vorstellen, dass das prinzipiell dennoch in Einzelfällen möglich ist, wenn auch in minimaler Art und Weise).

Sie sagten auf meine diesbezügliche Frage, dass dadurch nicht mehr Tumorzellen in den Körper gelangen können "als sonst auch". "Sonst auch" bezog sich dabei ganz einfach auf die Tatsache, dass ein größerer Tumor im Körper war und diese nun mal die Eigenschaft haben, im Laufe der Zeit zu streuen.

Es wurde mir nach der OP mitgeteilt, man habe Mikrometastasen in den Lymphknoten gefunden, ich sei zudem noch relativ "jung" für dieses fortgeschrittene Stadium und würde zu demjenigen Drittel der Patientinnen gehören, bei denen zum OP-Zeitpunkt bereits Lymphknoten befallen sind. Deswegen müsse man jetzt sozusagen mit allen Mitteln kämpfen. Man bot mir eine Studie an, die ich für sinnvoll hielt.

Ich sagte mir: Das ist meine einzige Chance. Auch wenn es nicht zur kompletten Heilung kommen sollte, trägt die Studie dazu bei, dass zukünftigen Generationen von Patientinnen besser geholfen werden kann. Ich betrachtete die Teilnahme zwar in erster Linie als Chance für mich persönlich (so viel Egoismus darf man sich durchaus zugestehen), dachte aber auch darüber nach, dass die Teilnahme jeder einzelnen Patientin ja dazu beträgt, dass die Medizin auf diesem Gebiet Fortschritte macht.

Was die angebliche Tumorfreudigkeit einer größeren Brust beträgt, so kann ich dazu nur sagen, dass Frauen mit winzigen Brüsten genauso oft und so schnell an Brustkrebs erkranken. Nur dass sich bei einer größeren Brust vielleicht die Untersuchung bzw. Suche nach Tumoren/Rezidiven etwas schwieriger gestaltet - ganz einfach deshalb, weil mehr Gewebe untersucht werden muss.

Aber ansonsten hat frau mit kleiner Brust in puncto Brustkrebs überhaupt keine Vorteile. Man kommt sogar schneller für eine Amputation in Frage, wenn nach brusterhaltender OP ohnehin so gut wie kein Gewebe mehr übrig bleiben würde....

Ich wünsch Dir alles Gute, und verzweifle nicht aufgrund der Tumorgröße...denn das ist nur EIN Prognosefaktor von mehreren.

Viele Grüße
Anwi
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