Thema: Stammtisch
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Alt 28.11.2008, 05:19
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Stammtisch

Hallo Geli, hallo Bruni und auch ihr anderen,

die Liebe hat zwar viele Facetten, es ist aber immer die gleiche. Und, Liebe ist unerschöpflich. Wir lieben die Mutter, den Vater, die Schwester, den Bruder, Oma und Opa, die Tochter und den Sohn, unsere Freunde und Freundinnen. Für sie würden wir alles tun. Wir kennen die "erste grosse Liebe". Manchmal reicht sie fürs Leben, manchmal bereitet sie grosse Schmerzen, wenn sie scheitert. Hat frau/mann dann "die Liebe" fürs Leben gefunden, so ist das das Grösste was frau/mann sich vorstellen kann. Das alles ist die Liebe in uns und lediglich Facetten der Liebe.

Verliert man dann diesen Partner fürs Leben, so bricht zunächst die Welt zusammen. Alle ist grau in grau und trübe. Aber hört deshalb die Liebe auf? Ich glaube nicht. Die Liebe zu unserem Umfeld bleibt doch unverändert bestehen.

In unserem Herzen sind viele Zimmer. Etliche sind bereits belegt. Einige sind vielleicht bereits verwaist. Die Austattung ist überall anders, ja nach Beziehung, aber immer liebevoll eingerichtet.

Und dann gibt es Zimmer, die sind grösser, heller. Das sind besondere Zimmer, die nicht jeder betreten darf. Nur jeweils ein besimmter Mensch darf da hinein. Aber auch solche Zimmer können verwaisen. Sie bleiben aber unverändert und unverschlossen damit dieser spezielle Mensch immer wieder dahin zurückkehren kann, wenn auch in anderer Form.

Soll es dann so sein, dass frau/mann sich nie mehr auf diese Weise verlieben darf oder kann? Doch, das darf und kann man. Denn da sind ja diese noch leeren, uneingerichteten Zimmer, genauso gross und hell. Trifft man auf einen solchen Menschen, soll man ihn wegschicken? Nein. Es ist auch keine Frage des Alters oder des Zeitpunktes sondern der Art und Weise, wie man es angeht. Wollen oder sollen wir für den Rest unseres Lebens auf Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch verzichten?

Nein. Bei unseren Lieben im Jenseits, da gibt es keine Eifersucht, keinen Zorn, keinen Stolz mehr. Sie wollen, dass wir den Rest unseres Lebens glücklich sind, uns anderen Menschen nicht verschliesen und uns selbst zu Lebzeiten bereits vergraben. Sollen und wollen wir einem Menschen (und auch uns selbst), der uns Liebe entgegenbringt und dessen Liebe wir erwiedern könnten, dadurch weh tun, dass wir ihn abweisen? Ganz bestimmt nicht.

Wir vergessen ja desshalb unsere verstorbene Liebe nicht. Ihr Zimmer wird ja nicht verschlossen und versiegelt. Das neue Zimmer wird halt, auf jeden Fall, anders eingerichtet aber trotzdem genau so schön wie das Erste.

Für manche ist dieser Beitrag vielleicht zu früh, manche werden ihn überhaupt nicht verstehen können. Ich seh es jedenfalls so. Für mich und auch für euch hoffe ich darauf.


Liebe Grüsse

Helmut
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