Thema: Mein Papsi
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 19.01.2009, 14:25
Sylvia Sylvia ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.01.2009
Beiträge: 9
Standard Mein Papsi

Hallo zusammen,

ich kann eure Gedanken alle so wahnsinnig gut nachvollziehen.
Mein Dad ist erst 47 Jahre jung als bei ihm Anfang 2008 die schreckliche Diagnose BSDK gemacht wird.
Er klagte schon länger über Rückenschmerzen, aber da er einen Bandscheibenvorfall hatte, haben wir uns nicht wirklich große Sorgen gemacht, bis er dann starken Juckreiz bekam und dann die Gelbsucht ausbrach. Dann erst kam man dahinter, das es BSDK ist.
Im Februar 2008 ist er dann am Kopf der BSD operiert worden in einer 9-stündigen OP. Laut Ärzten war die OP erfolgreich. Dann folgte ein halbes Jahr Chemo. Nachdem die Chemo im Oktober 2008 dann vorbeiwar, bekam Paps plötzlich Verdauungsprobleme und konnte nicht mehr auf Toilette gehen. Es folgten etliche Verdauungsmedikamente bis hin zu Einläufen, doch nichts hat gewirkt. Bis er dann starken immerwiederkehrenden Schluckauf bekam und sich schließlich Kaffeesatzartig übergab. Dann kam er wieder in die Klinik, in der einen wurde er zwei Wochen lang festgehalten ohne dass sie irgendetwas nützliches gemacht hätten ausser ihn mit noch mehr Essen vollzustopfen. In der zweiten Klinik (in der er auch operiert worden ist) dann plötzlich nur noch künstliche Ernährung und nicht mal Trinken. Da er dort erst am 18. Dezember eingeliefert worden ist, musste Paps Weihnachten ganz ohne Familie verbringen, dass war so schlimm, ich habe selbst eine kleine 10 Monate alte Tochter und hatte mich so sehr auf Weihnachten mit der kompletten Familie gefreut.
Über Weihnachten fast täglich wechselnde Ärzte und ständiges Warten auf die erlösende OP. Der Ärmste hat so unerträgliche Schmerzen dass er vollgepumpt wird mit Morphium, teilweise verdreht er ständig die Augen wenn man mit ihm spricht und er wirkt total abwesend.
Dann an Heiligabend um 17 Uhr sollte er einen Port-Zugang gelegt bekommen.
Am nächsten Tag erfahren wir dann, dass ihm in die Lunge gestochen wurde und nun musste er tagelang an einer Lungenmaschine angeschlossen werden. Als hätte mein armer paps nicht schon genug durchgemacht. Das ist so wahnsinnig ungerecht.
OP wurde erst am 08. Januar dieses jahres durchgeführt, hier wurde eine Passage gelegt in der praktisch der Magen mit dem Dünndarm direkt verbunden wurde. Hinzu kommt, dass Paps erneut einen Tumor hat, der eben diese Verstopfung verursacht hat. Doch leider konnte hier nicht mehr operiert werden da er auch schon Metastasen im Bauchfell hat. Die Ärzte geben ihm nicht mehr lang. Er ist soooo wahnsinnig dünn geworden wiegt knapp 57 kg und ist so schwach, dass kann man sich fast nicht anschauen. Ich könnte jedesmal heulen wenn ich ihn sehe. Jetzt soll er auf eine Paliativstation verlegt werden, aber er möchte nur noch nach Hause. Das ist aber im Moment nicht möglich, da er eine Magensonde in der Nase hat und auch ständig am Sauerstoffgerät hängt. Auch die Schmerzmittel müssen anders dosiert werden.
Wir sind so unendlich traurig, dass kann sich kaum jemand vorstellen. Mama bricht bei jeder Kleinigkeit zusammen und weint, und ich muss versuchen sie so gut es eben geht zu stützen, obwohl das auch nciht leicht ist, ich habe ja selbst eine kleine Tochter um die ich mich kümmern muss.
Manchmal würde ich ihn am liebsten von all dem erlösen, aber dann denke ich mir, Mensch er ist doch noch so jung, meine Kleine soll doch ihren Opa kennenlernen. Ich selbst habe schon lang keine Großeltern mehr, und die Vorstellung, meiner kleinen nur einige Bilder zeigen zu können mit ihr und Opa, das bricht mir jedes Mal das Herz

Liebe Grüße

Sylvia
Mit Zitat antworten