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Alt 28.01.2009, 19:09
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne,

auch ich habe dich nicht vergessen. Bitte entschuldige das ich schon lange nicht mehr geschrieben habe. Oft fehlen mir die richtigen Worte oder ich weiß einfach nicht, wie ich anfangen soll bzw. lösche manches wieder.

Ja, die Trauer ist ein Auf und Ab. Ich stellte auch fest, je mehr man Zeit hat zum nachdenken, desto bewuster wird einen diese.

Manchmal ist es mehr, manchmal weniger.

Am Anfang war bei mir auch alles betäubt. Konnte nichts essen ...

Irgendwie half und hilft mir mein Hund sehr. Ich bin abgelengt und habe eine Aufgabe nach der Arbeit die mir viel Freude macht. Manchmal auch Kummer. Wie sind viel auf den Hundeplatz (Verein) mit vielen lieben Menschen. Das hat mir am Anfang sehr viel geholfen und ich bin nicht in dieses schwarze Loch gefallen.
Meine Mama war früher auch oft begeistert dabei und die Arbeit mit dem Hund hat ihr sehr viel Freude gebracht. Leider war sie da schon schwerer krank als wie dachten. Und die Zeit war sehr kurz.

So nach 2-3 Monaten war ich auch ein paarmal krank. Schob dies auf's Wetter und zuviel im Garten gearbeitet. Oder die Sonne ->halben Hitzeschlag. Bin eines morgens einfach nicht mehr hoch gekommen. Mir wurde Schwarz vor Augen. Gleich wieder ins Bett. Bin zu unseren lieben Hausärtzin. Lies mich gründlich durchchecken. War alles in Ordnung. Sie meinte, dass ich den Leidensweg mit meiner Mutter gegangen bin und nun auch wieder "hochgepäppelt" werden muss. Sie riet mir zu einer Eigenblutterapie. 70€ hierfür mußte ich zwar selber zahlen. Aber es war gut. Ich merkte formlich wie meine Kräfte zurück kamen. Und das Beste, dies hat auch gegen meine Allergie sehr gut geholfen. Hatte fast keine Beschwerden letzte Jahr. Ich hatte sogar schon Astma von der Allergie.

Weihnachten lag ich im Bett und konnte nicht schlafen. Auf einmal übergam es micht und ich schluchzte wie ein Schlosshund. Dann hab ich meinen Freund aufgeweckt, mich ganz fest an ihn gekuschelt und er hat micht fest in seinen Armen gehalten. Das hat sehr gut getan und war Balsam für die Seele.

Am Grab ist es unterschiedlich. Manchmal ist die Trauer stärker und Tränen kullern, machmal freu ich mich einfach nur über die schönen Blumen auf den Grab sind, manchmal rede ich mit ihr. (wenn keiner da ist laut sonst leise in Gedanken).

Ehrlich gesagt, ich hätte mir mit Freude lieber beide Beine gebrochen, als meine Mutter zu "verlieren"-ist eigentlich das falsche Wort. Mehr, dass meine Mutter leiden mußte und dass der Krebs sie aus den Leben gerissen hat.


Ich bin mir Sicher, dass es was nach dem Tod gibt.

Liebe Grüße
und an jeden hier ein dickes großes Kraftpacket
alex
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