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Alt 06.03.2009, 14:41
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,
habe lange überlegt, was ich Dir schreiben könnte. Ich weiß, dass es Trost eigentlich keinen gibt. Ich habe meine Mama bereits vor einigen Jahren verloren und der Schmerz und die Sehnsucht ist immer noch so groß, wie am Anfang. Das Einzige, was mir ein wenig geholfen hat, war die Tatsache, dass ich mich mit meinem Mann öfter unterhalten habe über meine Mama (und auch Papa, da ist es noch etwas länger her). Es gibt ja immer so Gelegenheiten oder Situationen, wo man besonders daran denkt. Dann haben wir darüber gesprochen und überlegt, wie Mama/Papa jetzt reagiert hätten und was sie dazu gesagt hätten. Obwohl auch dieses sehr schmerzlich war, gab es einem auch irgendwie das Gefühl, sie wären noch irgendwie da. Nachdem ich im Dezember, wie Du weißt, jetzt auch noch meinen Mann verloren habe, fällt mir diese Endgültigkeit besonders auf und das "schwarze Loch" ist größer geworden, als es jemals war. Jetzt rede ich in Gedanken, auch wenn es sich vielleicht etwas seltsam anhört, mit allen Dreien. Manchmal schimpfe ich sogar: "Was habt ihr mich hier einfach alleine sitzen lassen?" Sie nehmen also immer noch (wenn auch nur in Gedanken) an meinem Leben teil und werden es immer tun. Aber trotzdem sind der Schmerz und die Sehnsucht, sie real hier zu haben, so oft unerträglich. Manchmal weiß ich selber nicht, wie ich wieder so einen Tag rumgebracht habe. Aber so wird es auch Dir gehen, oder Lissi, Dani, Sanni. Wir können vielleicht nur hoffen, dass auch unsere Lieben uns von irgendwo noch sehen können und an unserem Leben Anteil nehmen und uns irgendwie Kraft senden, dass wir diese furchtbaren schwarzen Tage überstehen.
Sei lieb gegrüßt
Mapa
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