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Alt 06.12.2003, 23:43
Gast
 
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

liebe dani,

wenn ich deine zeilen lese werde ich sehr traurig.
auf der einen seite wollen sie dich nicht auf dem friedhof sehen, auf der anderen klagen sie dich an wenn du mal nicht hin gehst. wenn du schon versucht hast mit ihnen zu sprechen, und sich nichts an ihren verhalten geändert hat, kann ich dir nur raten zieh dich aus dieser familie zurück. du wirst es ihnen nie recht machen können, egal was du machst es wird falsch in ihren augen sein.
wie war den euer verhältnis vor robbys tod?
als mein papa krank wurde, und wir nicht mehr so viel zeit für meinen schwiegervater hatten. war es genauso. jeden zweiten tag rief er an und jammerte uns die ohren voll wie schlecht es ihn ginge. einen tag hatte er zu niedrigen den anderen tag zu hohen blutdruck. dann hatte er magenschmerzen, dann rückenschmerzen. ihn ging es immer schlechter als meinen papa, der leberkrebs im entstatium hatte. er konnte es einfach nicht verstehen das jetzt mein vater uns brauchte. eines tages rief meine schwägerin an und meinte wir müssten sofort kommen schwiegervater hätte die grippe. als ich ihr erklärte das es nicht geht, und eine grippe ja nichts schlimmes wäre, meinte sie er wäre eifersüchtig auf meinen papa weil wir uns so sehr um ihn kümmern. da ist mir der kragen geplatzt. ich schrie ins telefon auf was ist er eifersüchtig auf leberkrebs, den kann er gerne meinen vater abnehmen, wenn er denkt das grippe eine schlimmere krankheit wäre.
eine woche später ist mein papa gestorben. als wir meinen schwiegervater anriefen um es ihn zu sagen, sagte er, er hätte nie gedacht das es so schlimm um meinen papa stehen würde. obwohl wir es ihn 4 wochen lang gesagt hatten, dass es jeden tag soweit sein kann. dann ging es schon wieder los, er hat dies ,er hat das. und er kann auf keinen fall zur beerdigung kommen weil er nicht so lange stehen kann. darauf hin sagte mein mann zu ihn, wenn er es nicht für nötig hält zu kommen, werden wir auch nicht auf seine beerdigung kommen.
was soll ich sagen, er war da. zeitdem klappt es wunderbar.(oh das reimt sich sogar).
was ich damit sagen will, manche menschen brauchen einfach harte worte. sonst kommen sie nicht zur besinnung.
sie denken immer nur an sich, keiner ist so krank wie sie, keiner trauert wie sie, für keinen ist es so schmerzvoll wie für sie. das sie dich in diesen moment verletzen merken sie gar nicht. für mich war sein verhalten sehr schmerzvoll, ich hätte oft mal ein liebes wort ,oder eine umarmung gebraucht. aber er war nur mit sich beschäftigt. es ist schwer einen elternteil zu verlieren, aber einen partner zu verlieren ist als wäre ein teil von dir gegangen. es tut mir so leid für dich das du so viel mitmachen musst. ich habe meinen mann meine kinder und meine mama, wir helfen uns gegenseitig über den verlust hinweg. ich hoffe für dich das deine familie immer für dich da ist.
ich wünsche dir ein schönes wochenende und viel kraft.
sei ganz lieb gedrückt
andrea
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