Geliebte Mami,
nun bin ich wieder zu Hause. Mein Tag ohne Dich war grauenvoll. Ich habe so geheult, dass es mir selbst schon peinlich war. Wie immer: im Zug, auf dem Weg zum Friedhof, bei Dir an Deinem Grab, bei Papa, auf dem Weg zurück.
Heute vor einem Jahr, als wir Deinen Geburtstag gefeier haben, hattest Du gerade die erste Chemo hinter Dir. Nach Tagen der
warst Du einigermassen zu Pass, zumindest für ein Stück Geburtstagskuchen. Alle waren da, es war so schön.
Und heute waren auch alle bei Dir, nehme ich an. Ich hatte zwei Stunden alleine.
Du fehlst mir unendlich, Mama. So sehr, dass es in der Tat weh tut. Heute ist es schlimm. Wir haben bei Omi Kaffee getrunken hinterher, Papa, Omi, ich. Das war schön. Wir haben an Dich gedacht und haben Dich alle in unserem Herzen. Ganz, ganz eng.
Ich wünsche Dir einen schönen ersten Himmelsgeburtstag, wünsche Dir alles unendlich Gute, dort, wo Du jetzt bist.
Ich bleibe immer an Deiner Seite.
Ich lieb Dich, Mama.
Deine Tochter
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009