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Alt 19.06.2009, 23:21
hemusma hemusma ist offline
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Registriert seit: 19.06.2009
Beiträge: 2
Standard ziemlich rat- und ahnungslos...

Hallo,

ich hoffe, es verstößt nicht gegen allzu viele Regeln, hier sofort loszuschreiben...

Meine Tante, 45, ist nicht gerad der Mensch, der häufig zum Arzt geht - genauer gesagt hat sie jetzt zum ersten Mal seit 24 Jahren Blut abnehmen lassen. Schon länger war klar, daß etwas nicht mit ihr stimmt, zum Arzt wollte sie nicht. Naja.

Letzten Freitag - vor gerade mal exakt einer Woche also - kam sie ins Krankenhaus. Geschätzte 7 Liter Bauchwasser, die Gynäkologin sagte ihr, der Unterleib sitze voll Krebs. Übers Wochenende konnte sie nach Hause, Montag wurde sie stationär aufgenommen.

Nach Röntgen und CT sollte gestern abend eigentlich ein künstlicher Seitenausgang des Darms gelegt werden, da ansonsten Darmverschluss durch den Tumor drohe. Die OP wurde an sich gemacht - nur leider haben sie gar nichts gemacht.

Ich bin alles andere als ein Experte, was Krebs angeht, was ich nun eigentlich nur weiß ist, daß im Darm mindestens ein großer Tumor sitzt. Der Bauchraum sitzt wohl ebenfalls voll - was sich, denke ich, aus dem CT-Bild ergeben hat. Die Gynäkologin sprach vom Unterleib.

Alles, was ich nun weiß ist, daß gestern halt nicht wie geplant der Seitenausgang gelegt, kein Tumor entfernt wurde. Sie bekommt jetzt "Wunschkost", soll Kräuterblut nehmen, weil sie stark anämisch ist - und dann soll irgendwann eine Chemo begonnen werden.

Mit uns, den Angehörigen, redet auch niemand wirklich. Letztlich wissen wir gar nichts - außer dem Wenigen halt, was meiner Tante mitgeteilt wurde.

Nach einer schlaflosen Woche und nicht sonderlich erbaulichen Stunden im Krankenhaus mag es an mir liegen - aber mir kommen die wenigen Maßnahmen nur vor wie ein psychisch effektvolles, aber ansonsten sinn- und wirkungsloses Placebo.

Vor zwei Jahren haben wir meine Oma innerhalb weniger Monate an den Krebs verloren. Ich habe eine 6 jährige Tochter, die sehr unter dem Verlust der Oma gelitten hat - und nicht weniger an meiner Tante hängt als sie an ihr hängt. Ehrlich gesagt möchte ich mich selbst auf irgendetwas einstellen können. Irgendwie.

Das Ganze kam rasend schnell, geht viel zu schnell voran. Am Wochenende ist in der Klinik niemand greifbar. Ich selbst kenne die Auswirkungen des Krebs - vom "Technischen" habe ich herzlich wenig Ahnung. Und irgendwie muß ich auch meine Tochter darauf vorbereiten - nur weiß ich nicht, wie.

Wo kann man insoweit Unterstützung finden? Gibt es Selbsthilfegruppen oder etwas ähnliches, die einem dabei helfen können, vor allem Kinder vorzubereiten?

Mein Bauchgefühl sagt mir, daß das Ganze nie und nimmer gut ausgehen kann. Hoffnung ist allerdings auch jede Menge da. Die Frage ist nur, wie sinnlos es jetzt noch ist, zu hoffen.

Hm... alles sehr konfus, Entschuldigung dafür. Irgendwie ist mir die Situation innerhalb dieser kurzen Zeitspanne enorm über den Kopf gewachsen, selbiger fährt Achterbahn.

Danke in jedem Falle fürs Zulesen.

Kathrin
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