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Alt 07.07.2009, 00:54
PWB PWB ist offline
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Registriert seit: 08.12.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Mundbodenkarzinom

Hallo james48.

Du, der von Dir kurz beschriebene Krankheitsverlauf deckt sich etwas mit dem von meiner Frau. Gleiches Gewicht, Defektausgleich nach Resektion durch Pektoralislappen, nicht heilende Wunden im Kinnbereich/Hals. (Strahlenschaden???)
Das Gewicht haben wir gemeinsam mit hochkalorienreicher Nahrung (Hipp-Sondennahrung, hochkalorische Säfte) jeweils in kleinen Schritten (wegen evtl. Übelkeit) , lang über den Tag verteilt eingenommen und wieder ausreichend nach oben gesetzt.
Das ist wichtig, aber mit 37 Kilo bei 1,62 kann man leben. Nur als kleiner Trost.

Bitte frage bezüglich der Wunden Deiner Partnerin Ihren behandelnden Arzt unverbindlich mal nach NU-GEL:
http://www.medizinfo.de/wundmanagement/nugel.htm
und einer lokalen, äußerlichen!, unterstützenden Wundreinigung mit Clont. Clont kann man in den kleinen Sprühflaschen aus der Apotheke aufsprühen.
Das Clont bessert ein wenig die Wundsituation durch Beeinflussung der anaeroben Mischflora dort.
Wir haben bei 2 x täglicher Anwendung, allerdings mehrmals täglichen Verbandwechsel je nach Bedarf, und dick aufgetragenem Gel nach 4 Wochen einen ersten sichtbaren Erfolg erzielt.
Das nekrotisierte, gelblich aussehende Gewebe, löste sich nach und nach bis sich nach drei Monaten darunter eine wirklich gut aussehende Hautschicht bildete.
Das Gelbliche ist nicht immer das, was man voreilig denkt und fürchtet was es ist .....! Da waren sogar Ärzte gewaltig auf dem Holzweg.
Die Oberärztin fand später das Ergebnis sehr erstaunlich.

Angetrocknetes Sekret im gesunden Hautbereich wird vorsichtig mit Penatenöl (geht von allen Ölen am Besten) eingeweicht und ganz sanft gelöst.
Die Wundreinigung möchte ich nicht weiter beschreiben, da ich nicht weiß wie die Wunden beschaffen sind, inwiefern Du damit vertraut bist und damit keine Fehler passieren.

Die Abdeckung der Wunden nachts und am Tage erfolgt durch passend zu den Wunden zurechtgeschnittene, sterile Mullkompressen, aufgeklebt mit nur 5-7 mm Rand auf zurechtschneidbare Klebestreifen.
5-7 mm Kleberand reichen nach mehrmaligen leichten andrücken, dann läßt sich der Mull angenehmer tragen und läßt sich dann angefeuchtet auch später besser und schmerzlos vorsichtig lösen. Je kleiner der Verband, je angenehmer is. Vorausgesetzt die Wunden nässen nur.
Pflegepersonal hat leider dafür nicht immer die nötige Zeit zur Verfügung.

Jeder Fall ist immer anders gelagert, darum möchte ich nur eine Möglichkeit nennen, die vielleicht von Nutzen sein könnte.

Und denke bitte daran James48, dass es eine ganz große Ehre ist, einem Menschen helfen und ihn begleiten zu dürfen. Und das tust Du.
Wir Lebenspartner sind gesund und auch wenn wir seelisch leiden, wir sind absolut zweitrangig zu betrachten und haben im Hintergrund eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Nach vorne sehen und machen. Du bist noch lange nicht mit Deiner Kraft am Ende, glaube mir. Du kannst noch sehr sehr viel mehr, so wie Deine tapfere Frau!
So gibt es immer eine Chance.

Ich weiß aber, was auch in Dir vorgeht, mein Freund. Gewiss weiss ich es.

PWB
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