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Alt 28.01.2004, 09:22
Gast
 
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Lieber Carsten,
rede mut deiner Tochter, unbedingt. Sie muß davon erfahren und sich seelisch darauf vorbereiten. Sie muß die Zeit haben sich von ihr zu verabschieden. Rede immer offen mit ihr. Sage ihr das die Ärzte alles mögliche tun werden um sie zu heilen, es aber eventuell schlimm ausgehen könnte. Sage ihr wenn möglich jeden Tag wie es um ihre Mutter steht, auch wenn es ihr schlechter geht. Kinder können manchmal besser damit umgehen als wir denken. Sie haben eine eine große Fantasie und die Kleine wird an dir und ihrer Umwelt merken das etwas nicht stimmt. Wenn Du ihr nicht sagst was los ist, wird sie sich vielleicht noch schlimmeres zusammen reimen. Obwohl es fast nichts schlimmeres gibt, ich weiß. Rede mit ihr es ist wichtig.
Ich spreche aus Erfahrung. Mein Mann ist vor ca. 8 Wochen mit 30 Jahren an ein Sarkom gestorben (siehe Weichteiltumor). Ich stand wie Du vor der gleichen Entscheidung, sagen oder nicht.
Ich bin heute froh darüber das ich mit ihr geredet habe. Wir haben zusammen geweint und ich glaube auch Kinder dürfen sehen das Erwachsene die Tränen kommen. Es wird eine schwere Zeit. Lass ihr Zeit. Erzähle immer in Etappen. Nicht gleich alles auf einmal, das versteht sie dann nicht. Sie wird auch nicht gleich Fragen stellen, sie muß das erst verarbeiten. Erst später, immer wenn man nicht darauf vorbereutet ist, wird sie fragen wie es weiter geht und was vielleicht passieren kann.
Meine Tochter ist 6 Jahre, ich 27. Manchmal fließen Abends noch Tränen, aber ich glaube sie kommt mit der Situation besser klar als ich.

Ich wünsche Dir, deinen Töchtern und deiner Frau viel, viel Gesundheit und die Kraft es zu überstehen. Man schafft es, aber es tut sehr weh.

Alles Liebe und viel Erfolg
Nancy und Tochter Josi
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