Hallo Larissa,
es ist bei Rektumkarzinomen üblich, zu versuchen, den Tumor mittels kombinierter Radio- und Chemotherapie zu verkleinern. Allerdings erfolgt das im Allgemeinen perioperativ, also
vor einer Operation.
Ich habe noch nie gehört, dass Ärzte davon ausgegangen sind, dass der Tumor durch diese Behandlung völlig verschwunden sein könnte. Und gerade, wenn das wegen entzündlicher Vorgänge nicht beurteilt werden kann, darf man sich m.E. niemals in Sicherheit wiegen.
Dass bei Deinem Vater über mehrere Monate nichts weiter gemacht wurde, halte ich persönlich für einen groben Schnitzer. Schau Dir bitte mal die entsprechenden Leitlinien "Kolorektales Karzinom" an:
Ich würde an Eurer Stelle dringend das Krankenhaus wechseln. Lasst Euch zudem die bisherigen Befunde und Behandlungspläne kopieren und holt Euch eine Zweitmeinung ein. Dafür kommt entweder ein zertifiziertes Darmkrebszentrum in Frage oder Ihr nutzt das entsprechende Angebot der Felix-Burda-Stiftung:
Scheut Euch nicht, ggfs. auch den medizinischen Dienst der Krankenkasse einzuschalten, um die bisherige Behandlung überprüfen zu lassen. Wenn ich das, was Du geschrieben hast, richtig interpretiere, dann war die Behandlung so nicht in Ordnung.
Erstmal ist aber wichtig, dass Deinem Vater ab sofort die bestmögliche Behandlung angeboten wird. Schaut Euch also dringend nach Alternativen um.
Liebe Grüße chaosbarthi