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Alt 03.02.2004, 10:25
Gast
 
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Standard seit ca. zwei jahren ausnahmezustand

@wolfgang

du schreibst mir aus dem herzen. genau den eindruck habe ich, mein bruder und seine frau sind traumatisiert.
dein tipp ist gold wert. ich hab das meinem mann so gesagt dass wir beide im moment nicht richtig ticken.
das fand er lustig. aber es stimmt. als ich den thread eröffnet habe hat mir ein arzt erläutert dass mein bruder seine angelegenheiten ordnen soll weil er nicht mehr lange zu leben hat.

das war ein schock für mich. ich weiss alle details um die erkrankung meines bruders. aber noch kein arzt hat ausgesprochen dass es bald vorbei ist. es ist immer härter wenn jemand das mal sagt.
mit abstand betrachtet weiss ich dass er das so auch nicht sagen kann.

mein mann und ich haben das jahr 2004 zum entscheidungsfindungs jahr erklärt.
wir wollen eine entscheidung finden ob wir ein haus bauen sollen und ein kind in die welt setzten möchten. und die entscheidung ob ich beruflich nochmal was ganz anderes mache.

trotzdem macht mir die zukunft angst da sie auch etwas beinhaltet....

für euch alles gute und liebe wolfgang und schreib mal wieder..

@margit

ich bin dir nicht böse. ich bin für offenheit. ich stelle meine handlungsweise selbst in frage. aber ich muss so handeln weil ich sonst nicht mehr in den spiegel schauen kann.
es geht eigentlich nicht nur um die erkrankung meines bruders. es geht da um unsere kindheit und unsere familiengeschichte die ich eigentlich jetzt erst beginne zu verarbeiten. habe alles verdrängt, die erkrankung meines bruders hat alles wieder aufgerissen.

ich möchte über meinen tellerrand rausschauen. es gelingt mir nicht immer weil angst einen auffrisst.
am anfang hab ich mit meiner schwägerin, gehadert was die unterstützung für meinen bruder betrifft.
mittlerweile macht sie ihre sache sehr gut. ich bin ihr von herzen dankbar dass sie so für ihn sorgt, sie ist mir sehr ans herz gewachsen.

ich hab schon mal von einem erkrankten gehört dass er findet dass wir angehörigen manchmal den schwierigeren part haben. das sind natürlich grosse worte. ich glaube ausser den schmerzen haben wirs gleich schwer. aber vielleicht steht es mir nicht zu das zu sagen.

ich wünsch dir alles gute margit und schreib mal wieder.

liebe grüsse sterntalerchen
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