Einzelnen Beitrag anzeigen
  #211  
Alt 22.09.2009, 22:15
Benutzerbild von Gerlinde 1962
Gerlinde 1962 Gerlinde 1962 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.07.2009
Ort: Lübeck
Beiträge: 55
Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo,

heute ist es an der Zeit, das ich mich melde. Inzwischen ist es mir leider nicht so gut ergangen. Wurde am 01.09.09 operiert. Leider war der Tumor schon zu groß und somit konnte leider nur der Tumor mit samt dem Auge entfernt werden. Anfangs waren es Schmerzen, ob seelisch oder körperlich. Inzwischen geht es aber bergauf. Ich bin froh den Tumor endlich los zu sein und blicke positiv in die Zukunft. Habe im Moment ein Provisorium an Glasauge, da es mit der Wundheilung ja seine Zeit dauert. Muß immer noch drei mal am Tag mir Antibiotika wegen Bakterien ins Auge machen. So wenn alles klappt, bekomme ich nun am Donnerstag, also Übermorgen mein endgültiges Glasauge. Es soll angeblich so gut gerfertigt sein, das man es von einem echten Auge nicht unterscheiden kann (wenn alles so gut klappt). Will hoffen, das es so ist. Im Moment habe ich immer einen Verband auf dem Auge, da ich nicht möchte, daß man mich so sieht, echt recht meine Kinder nicht. Aber wie gesagt, hoffe, daß es am Donnerstag besser aussieht. Vierzehn Tage später, also am 08.10. geht es dann nach Masserberg zur Reha. Im Dezember ist dann meine erste Zwischenuntersuchung. Als erstes Blut, nach Tumormaker und dann Haut und als drittes die Leber. Habe drauf bestanden, daß das Dritte im MRT gemacht wird. Die Ärztin spricht genaueres Anfang Dezember nochmals mit mir durch. Ich habe auch drauf bestanden, daß der Tumor untersucht wird und festgestellt wird, welchen Typ ich hatte. Es gibt wohl zwei Arten. Der eine Tumor ist nicht ganz so agressiv wie der andere. Ich hatte vorweg ja auch eine Zweitmeinung in Essen bei Professor Bornfeld eingeholt. Auch dieser war der Meinung das Auge müßte entfernt werden. Als Alternative jedoch wollte er eine Biobsie vom Tumor machen und falls das Ergebnis gewesen wäre, daß ich den nicht so ganz agressiven Tumor habe, hätte er diesen dann nochmals bestrahlt und so versucht zu vernichten. Ich wollte aber mit dem Ergebnis nicht leben und habe mich dann entschlossen, daß Auge entfernen zu lassen. Das Ergebnis meiner Untersuchung vom Tumor werde ich zunächst nicht erfahren. Es verbleibt in meiner Akte und nur wenn ich es eines Tages möchte, kann die das Ergebnis erfahren. Aber dies möchte ich zur Zeit nicht, denn ich weis nicht, wie ich mit dem Ergebnis leben soll, das es der ganz böse Tumor war. Jetzt gehe ich davon aus, daß mir der Tumor entfernt wurde und da er im Auge in einer guten Hülle aufgehoben war und die gesamte Hülle entfernt wurde, daß er somit auch nicht gestreut hat. Darauf baue und vertraue ich. Ich hoffe Gott steht mir bei, daß es auch tatsächlich so ist. Ich bete jeden Tag dafür. Und weiter auch dafür, daß es endlich ein Mittel gegen diesen teuflichsen Tumor gibt. Die Uni Lübeck wird demächst eine neue Studie starten, da werden dem Körpfer Antikörper zugefügt, damit der Tumor sich nicht neu entwickeln kann. Wollen mich anrufen, wenn es mit der Studie losgeht. Ich weis noch nicht, ob ich daran teilnehmen werde. Mal sehen. was ich da noch genaueres drüber erfahre. Aber wie gesagt, ich gehe jetzt mal davon aus, daß der Tumor in einer guten Schutzhüller war und diese ist mit samt Tumor entfernt worden. Somit hat der Tumor hoffentlich keine Gelegenheit gehabt zu streuen. Vor der OP habe ich ja sechs Bestrahlungen erhalten und das Ziel der Bestrahlungen war von Angang an, die Zellen des Tumors abzutöten, damit diese bei der OP nicht mehr streuen können. So jetzt möchte ich hoffen, daß alles so eintritt, wie ich es mir vorstelle und das Leben weitergeht. Vor allem möchte ich diese scheiß Angst los werden, die mich vor der Op jeden Tag begleitet hat. Machmal ist sie auch jetzt noch da, aber ich versuche sie zu verdrängen. Hole mir viel Kraft und Hilfe in der Kirche bei den Morgenandachten. So hoffe euch geht es allen gut und immer nach vorne schauen. Es sollen doch nur 30 bis 50 % Metas bekommen. Was ist denn dann mit den 50 bis 70 % die keine mehr bekommen. Meine Ärztin hat mir bestätigt, daß sie wirklich Patienten hat, die auch nach 10 bis 20 Jahren noch zur regelmäßigen Kontrolle kommen und die keine Metas haben. Also warum lesen wir hier im Forum nur so wenig über diese positiven Meldungen? Ich hoffe, daß ich in der Reha solche Fälle kennen lerne. Ich werde berichten und uns allen Mut machen. Ich möchte daß dieser Mist Krebs nie nie wieder in meinem Körper auftaucht und dafür bete ich jeden Tag. So, jetzt wünsche ich euch allen alles Liebe und Gute, haltet den Kopf hoch und immer nach vorne schauen.
Cora ich werde dich noch in den nächsten Tagen anrufen und mir näheres über die Reha berichten lassen. Möchte aber warten bis ich mein Glasauge habe und alles weitere schriftlich vorliegen habe. Erst dann geht alles seinen weiteren Weg.
Gruß von Gerlinde
Mit Zitat antworten